Der Ukraine-Krieg überschattet derzeit alles. Während die Armee von Russlands Autokrat Wladimir Putin mit einer Invasion die Zivilbevölkerung des Nachbarstaates seit nahezu fünf Wochen terrorisiert, stand die Volkswagen-Großaktionärin Porsche Automobil Holding SE am Dienstag zu ihrer Bilanzvorlage Journalisten und Analysten Rede und Antwort.
Die Investoren werden die ersten drei Monate dieses Jahres noch sehr lange in sehr schlechter Erinnerung behalten, vor allem wegen des entsetzlichen Krieges in der Ukraine. Aber auch aus Performance-Sicht fällt das Auftaktquartal erschreckend aus.
Blufft Wladimir Putin? Erneut stellt sich im Ukraine-Krieg diese entscheidende Frage - nur dass es diesmal nicht um den Einsatz von Atomwaffen geht, sondern um die Einfuhr von Gas.
Falls es noch eines Beweises bedurft haben sollte, dass Deutschland und die EU sich dringend unabhängig von Energieimporten aus Russland machen müssen - Wladimir Putin hat ihn erbracht: Russlands Präsident hat angekündigt, statt Euro und Dollar nur noch Rubel für russisches Gas zu akzeptieren.
An den Börsen wird die Zukunft gehandelt. Das heißt nicht, dass man mittels der Kursverläufe künftige Entwicklungen vorhersagen kann. Stattdessen bildet das Hoch und Nieder an den Finanzmärkten nur die Erwartungen der Marktteilnehmer ab. Und die sind in diesen Wochen, nicht unüblich für Krisenzeiten, vollkommen uneinheitlich.
Die furchtbaren Nachrichten über das menschliche Leid und die Zerstörungen, die der Angriff Russlands in der Ukraine anrichtet, entsetzen die Welt. Ungefähr drei Wochen nach dem Beginn des Krieges beginnt noch etwas anderes deutlich zu werden.
In den vergangenen Jahren hat Volkswagen über Geschäftsjahreszahlen, Dividendenvorschlag und Ausblick in der Regel zwei Wochen vor der Bilanzvorlage informiert. In diesem Jahr hat Europas größter Fahrzeugbauer nur eine kleine Lücke zwischen den Terminen gelassen und mit der Veröffentlichung einer Prognose gezögert.
Die Folgen des Ukraine-Krieges mit explodierenden Rohstoff- und Energiekosten lassen die schon zuvor von Corona-Auswirkungen und Afrikanischer Schweinepest gebeutelte Fleischbranche Alarm schlagen.