Bremen (ots) - So so, die Polizei schönt also ihre Statistiken bei der Aufklärungsquote von Einbrüchen. Beim Blick auf die Bremer Zahlen möchte man angesichts dieser Behauptung des Kriminologischen Instituts Hannover laut auflachen. 6,9 Prozent lautete die Aufklärungsquote bei Einbrüchen 2014 in Bremen, im Jahr zuvor waren es 6,8 Prozent. Da hätten die Bremer Ermittler bei ihren Manipulationen fürwahr Großes geleistet. Zahlen frisieren, um auf eine Quote von 6,9 Prozent zu kommen? Wo selbst der Bundesdurchschnitt bei der Aufklärung von Einbrüchen bei 16 Prozent liegt? Nein, das ist Unsinn. Wenn Wissenschaftler als Beleg für ihre Studie anführen müssen, dass irgendwo in Deutschland einzelne Polizisten im vertraulichen Gespräch davon geredet hätten, dass "die da oben" geschönte Zahlen für die Politik nach außen bräuchten, ist das eher ein Problem der Wissenschaftler als eines der Polizei. Im Wesentlichen sagt die Studie ohnehin nur aus, was längst bekannt und wenig überraschend ist - dass ein für die Polizei aufgeklärter Fall noch lange nicht bedeutet, dass der Tatverdächtige auch vor Gericht verurteilt wird. Aber das hat nichts mit Manipulation zu tun, sondern schlicht und einfach mit dem Prinzip der Gewaltenteilung, also den unterschiedlichen Aufgaben von Exekutive und Judikative. Diese Studie sollte deshalb so schnell wie möglich in der Schublade verschwinden, versperrt sie doch den Blick auf Wesentliches. Denn die Frage, warum die Aufklärungsquote bei Einbrüchen so niedrig ist, die muss sich die Polizei in Bremen sehr wohl gefallen lassen. Zumal sie Wohnungseinbrüche nur ein Jahr zuvor zu einem ihrer Schwerpunktthemen gemacht hatte. Sicher, der Aussagewert gerade dieser Statistik ist überschaubar. Aber das gilt für alle Bundesländer. Und in denen liegt die Aufklärungsquote bei durchschnittlich 16 Prozent und nicht bei 6,9 wie in Bremen.