Düsseldorf (ots) - Juristisch ist der Vorwurf der EU-Kommission langweilig: Sie verklagt Deutschland, weil unsere Behörden die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen ihrer Ansicht nach zu wenig überwachen. Nun wird ein Gericht überprüfen, ob Deutschland tatsächlich gegen Auflagen verstößt oder nicht - im Grunde nicht mehr als ein technischer Vorgang. Spannender ist die aus diesem Anlass jetzt wieder diskutierte politische Forderung nach einer Verschärfung der Flughafen-Kontrollen. Mehr Körperscanner? Systematische Speicherung und Auswertung von Fluggastdaten? Noch mehr Flüssigkeiten im Handgepäck verbieten? "Sicherheit" kann es ja nie genug geben, und wer mehr davon fordert, hat zunächst einmal recht. Aber diese politische Binsenweisheit steht im Widerspruch zu einer zweiten: "Alles hat seinen Preis." Und deshalb muss jeder, der jetzt wohlfeil "mehr Sicherheit" fordert, auch dazu sagen, was das kosten soll: Wie viel Geld dürfen zusätzliche Kontrollen kosten, wer soll es bezahlen, wie viel Zeit sollen die Passagiere dafür opfern, und wie viel Datenschutz sollen wir dafür aufgeben?