Osnabrück (ots) - Nach dem Eklat um einen vorzeitig beendeten Frauen-Boxkampf bei den Olympischen Spielen hat Frauenrechtlerin Alice Schwarzer das Internationale Olympische Komitee (IOC) für die Zulassung des Duells kritisiert. "Es ist natürlich grotesk, zu behaupten, ein als Mann geborener Mensch könne durch Hormone und Operationen einen Körper wie eine Frau haben. Was auch mit diesem tragischen Boxkampf bewiesen wurde", sagte Schwarzer im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Hintergrund ist die Debatte um die algerische Boxerin Imane Khelif, deren Teilnahme an den Spielen in Paris umstritten ist. Die 25-Jährige war im Vorjahr bei der Box-Weltmeisterschaft der Frauen disqualifiziert worden, weil bei ihr ein erhöhter Wert des männlichen Sexualhormons Testeron nachgewiesen worden war. Am Donnerstag gewann Khelif das Achtelfinale, nachdem ihre Gegnerin nach 46 Sekunden aufgegeben hatte.
"Ich hoffe, das Olympische Komitee begreift endlich. Und die Ampel gleich mit", so Alice Schwarzer, die eine Kritikerin des deutschen Selbstbestimmungsgesetzes zur Stärkung von Transgender-Rechten ist.