Osnabrück (ots) - Die Arbeitgeber erhoffen sich von einem Regierungswechsel eine Senkung der Lohnnebenkosten. "Die Beiträge zur Arbeitslosen-, Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung drohen in den nächsten Jahren völlig aus dem Ruder zu laufen. Derzeit laufen wir auf 42 Prozent vom Bruttoentgelt zu, wenn nicht endlich gegengesteuert wird, landen wir 2035 bei gut 50 Prozent. Das ist weder für Arbeitnehmer noch für Arbeitgeber zu stemmen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Oliver Zander, im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die nächste Bundesregierung müsse "die ausufernden Sozialversicherungsbeiträge endlich in den Griff bekommen".
Nach Ansicht von Zander sollten die Sozialversicherungsbeiträge "nicht höher liegen als bei 40 Prozent". Aus Erfahrung wisse man, "dass ab dieser Grenze Beschäftigungsverluste drohen". Zander betonte in der NOZ: "Wenn in lohnintensiven Branchen die Sozialversicherungsbeiträge steigen und steigen, sehen wir vielfach auch ein Abgleiten in die Schwarzarbeit."
Es gehe nicht darum, den Sozialstaat zu schleifen, betonte Zander und fügte hinzu: "Aber die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft müssen schon ausbalanciert sein. Und da sehe ich bei der Sozialdemokratie aktuell noch kein Umdenken. Sich im Wahlkampf allein als Partei für soziale Wohltaten und den Spitzenkandidaten als Friedenskanzler zu verkaufen, kann es doch wohl angesichts der dramatischen Wirtschaftslage nicht sein".