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Redaktion
Freitag, 08. April 2016 um 17:27 Uhr
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Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Flüchtlingszahlen

Ob Türkei-Abkommen oder Schlagbäume: Immer geht es nur darum, möglichst viele Migranten von den Grenzen Europas fernzuhalten. Das ist vorerst gelungen, aber was hat sich geändert? Die Turnhallen werden wieder frei, und die Rechtspopulisten werden vielleicht leiser, weil sie ihre Ziele schon zum guten Teil erreicht zu haben scheinen. Aber Krieg, Flucht und Vertreibung, unerträgliche Lebensbedingungen in Flüchtlingslagern - all das findet vor unserer Haustür weiter statt. Dass wir es uns wieder vom Hals halten, ist kein Erfolg, sondern ein politisch-moralisches Armutszeugnis. Wenn sich etwas positiv verändert hat, dann durch die Anstrengungen, Kriege wie den in Syrien zu beenden. Das ist der einzig legitime Weg, dem "Flüchtlingsproblem" zu begegnen. Die Abschottung ändert an den eigentlichen Problemen nichts. Sie verschiebt sie - und die Menschen, die davon betroffen sind - nur aus unserem engen und provinziellen Blickfeld.



Quelle: ots/Frankfurter Rundschau