Türkischer Wahlkampf bei uns – Spaltet Erdogan Deutschland?
Nazibeleidigungen, Terrorismusvorwürfe, Beschimpfungen – der türkische Staatschef Erdogan lässt kaum etwas aus, um seiner Wut über Deutschland Ausdruck zu verleihen. Trotzdem sind etwa zwei Drittel der Deutsch-Türken Erdogan-Anhänger. Wie ist das möglich?
Nazibeleidigungen, Terrorismusvorwürfe, Beschimpfungen – der türkische Staatschef Erdogan lässt kaum etwas aus, um seiner Wut über Deutschland Ausdruck zu verleihen. Trotzdem sind etwa zwei Drittel der Deutsch-Türken Erdogan-Anhänger. Wie ist das möglich?
Geht das überhaupt, einerseits in einer Demokratie zu leben und andererseits für die Errichtung einer Diktatur zu stimmen? Sehen die Deutschen die angeblich guten Seiten von Erdogan einfach nicht? Und wie ist das für die Deutsch-Türken, die nicht für Erdogan stimmen wollen? Immer wieder sagen sie, sie würden sich kaum mehr trauen, ihre Meinung laut zu sagen, würden angefeindet und ihre Familien in der Türkei seien gefährdet.
Der Riss geht durch Freundschaften, Vereine und Familien. Viele fragen sich: Ist die Integration gescheitert? Warum bezeichnen viele in Deutschland geborene türkischstämmige Bürger Erdogan als „ihren“ Präsidenten, obwohl sie ausschließlich einen deutschen Pass haben? Die Deutsch-Türken sind gespalten und nicht nur sie. In Deutschland sind sich viele nicht einig, ob Erdogan und seine Minister hier auftreten sollen oder nicht. Sind diese Reden freie Meinungsäußerung oder einfach nur Wahlkampf für eine Diktatur?
Bettina Böttinger diskutiert am 23. März, um 20.15 Uhr live mit Experten, Politikern und 100 Zuschauerinnen und Zuschauern im WDR-Talk „Ihre Meinung“.