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Stefan Gebhardt

Sachsen-Anhalts Linksparteichef tritt zurück und erhebt schwere Vorwürfe

Der Vorsitzende der Linkspartei in Sachsen-Anhalt, der Hettstedter Stefan Gebhardt, ist am Sonntag mit sofortiger Wirkung von seinem Parteiamt zurückgetreten.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
In einem fünfseitigen Schreiben an seine Parteifreunde begründet Gebhardt seinen Abgang und beklagt, dass in Leuna "Gräben" in seiner Partei sichtbarer geworden seien.
In einem fünfseitigen Schreiben an seine Parteifreunde begründet Gebhardt seinen Abgang und beklagt, dass in Leuna "Gräben" in seiner Partei sichtbarer geworden seien.
Foto: Steffen Prößdorf / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Der Vorsitzende der Linkspartei in Sachsen-Anhalt, der Hettstedter Stefan Gebhardt, ist am Sonntag mit sofortiger Wirkung von seinem Parteiamt zurückgetreten.

Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe). Der 47-Jährige war erst vor gut einer Woche bei einem Parteitag in Leuna (Saalekreis) im Amt bestätigt worden - und hatte mit der Hallenserin Janina Böttger eine Co-Parteichefin an die Seite bekommen.

In einem fünfseitigen Schreiben an seine Parteifreunde begründet Gebhardt seinen Abgang und beklagt, dass in Leuna "Gräben" in seiner Partei sichtbarer geworden seien. "Meine Schlussfolgerung lautet, dass die stattgefundenen Wahlen mit ihren Ergebnissen, insbesondere mein Ergebnis innerhalb der neuen Doppelspitze und die Zusammensetzung des neuen Landesvorstandes, keine Grundlage darstellen, um die bevorstehenden Probleme zu bewältigen. Ich muss euch deshalb mitteilen, dass ich fortan für das Amt des Landesvorsitzenden nicht mehr zur Verfügung stehe", schreibt Gebhardt.

Es sei unklar, wohin sich die Linke entwickelt. Gebhardt: "Die offene Frage lautet: Verfolgen wir weiterhin das Konzept einer linken Volkspartei? Das heißt: Wollen wir Interessen der Mehrheit vertreten, auf Wahlerfolge und somit auch auf die Kraft der Parlamente setzen? Wollen wir wirklich etwas für die Leute draußen verändern? Ist für uns der kommunalpolitische Unterbau das Herzstück der Partei? Oder richten wir uns ein in Debatten über doppelt quotierte Rednerlisten und Trennung von Amt und Mandat?"

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung