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Landesjagdverband widerspricht

Sachsen-Anhalts Forstministerium fordert vermehrten Abschuss von Wild

Das sachsen-anhaltische Forstministerium sieht eine Überpopulation bei Wild und fordert höhere Abschusszahlen.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Vor allem für jugendliche Tiere müssten die Abschussvorgaben gesenkt werden, weil viele in dieser Gruppe vom Wolf gerissen würden.
Vor allem für jugendliche Tiere müssten die Abschussvorgaben gesenkt werden, weil viele in dieser Gruppe vom Wolf gerissen würden.
Foto: Rick Dekker

Das sachsen-anhaltische Forstministerium sieht eine Überpopulation bei Wild und fordert höhere Abschusszahlen.

"Das Forstministerium teilt die Einschätzung, nach der der Wildbestand zu hoch ist", sagte ein Sprecher. Man habe daher die Jagdbehörden im Dezember angewiesen, die Abschusszahlen in gefährdeten Jagdbezirken heraufzusetzen. "Mit dem Landesjagdverband besteht ein regelmäßiger Kontakt, um das Vorgehen gemeinsam zu gestalten", heißt es weiter.

Auch Naturschützer halten mehr Abschüsse bei Rotwild, Rehwild und Damwild für unumgänglich. "Wir haben viel zu viel Wild. Unsere Wälder verarmen, weil alle jungen Triebe weggefressen werden", kritisiert Christian Kunz, Landesgeschäftsführer des Naturschutzbunds (Nabu). "Damit sich die Wälder erholen können, muss viel mehr Wild geschossen werden", fordert er.

Der Jagdverband lehnt eine stärkere Bejagung jedoch strikt ab. "Wir teilen nicht die Einschätzung, dass zu viel Wild in den Wäldern ist", sagte Geschäftsführer Wolf Last. Aus seiner Sicht sind die Abschussvorgaben sogar zu hoch. "Sie beruhen auf einer Hegerichtlinie aus einer Zeit, in der der Wolf in unserer Kulturlandschaft noch nicht vorkam", sagte Last. Vor allem für jugendliche Tiere müssten die Abschussvorgaben gesenkt werden, weil viele in dieser Gruppe vom Wolf gerissen würden.

In der Jagdsaison 2022/23 wurden in Sachsen-Anhalt laut Landesverwaltungsamt 4.400 Stück Rotwild zur Strecke gebracht, 4.100 Stück vom etwas kleineren Damwild und 44.500 Stück Rehwild.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung