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Nationalpark und Mountainbiker agieren gemeinsam

In den letzten Jahren hatten öffentliche Diskussionen über die Vereinbarkeit von Wandern und Mountainbiking im Nationalpark Harz und auch in anderen Waldgebieten des Harzes immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Auch bundesweit wird diese Debatte in praktisch allen touristisch genutzten Waldgebieten geführt.

Geschrieben von Nationalpark Harz am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: Jan Zander

In den letzten Jahren hatten öffentliche Diskussionen über die Vereinbarkeit von Wandern und Mountainbiking im Nationalpark Harz und auch in anderen Waldgebieten des Harzes immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Auch bundesweit wird diese Debatte in praktisch allen touristisch genutzten Waldgebieten geführt.

Lösungen finden sich nur im direkten Gespräch. Im Gebiet des heutigen Nationalparks Harz haben diese Abstimmungsgespräche eine lange Tradition – auch bei der Entwicklung des heutigen Loipensystems ebneten zahlreiche Gespräche den Weg zur heutigen Kooperation. In jüngster Zeit verlief die Entwicklung von Konflikten hin zur vertrauensvollen Kooperation beim Thema Geocaching ähnlich.

Ein vergleichbarer Durchbruch konnte auch beim Thema Mountainbiking erreicht werden. Einige der beliebtesten Wege und Pfade verlaufen zumindest teilweise über das Gebiet das Nationalparks Harz. Aus unterschiedlichen Gründen wurden einige Wege im sachsen-anhaltischen Teil des Nationalparks bereits im Jahre 2012 für Mountainbiker gesperrt, d.h. die Räder müssen dort ggf. geschoben werden. Weitere Sperrungen im niedersächsischen Teil waren seit längerer Zeit notwendig und in Planung.

In zahlreichen Gesprächen und auf einer Ortsbegehung der kritischen Wege mit Nutzungskonflikten wurden zwischen den Interessenvertretern der betroffenen Nutzergruppen geeignete und tragbare Wege des Vorgehens gefunden. Dabei wurden die Anforderungen der einzelnen Nutzergruppen in einer konstruktiven, offenen, fruchtbaren und freundlichen Atmosphäre diskutiert und Lösungen besprochen, deren Umsetzung auch die DIMB-IG Harz zustimmte. Nun wird noch der Nationalpark-Beirat im November darüber beraten.

Die Vertreter der Mountainbiker wissen, dass dieser geplante Kompromiss einige Grundvoraussetzungen an sie stellt, die in den sog. Trail Rules schon festgelegt wurden und die für verantwortungsvolle Mountainbiker selbstverständlich sind: die Natur und Fußgänger haben immer Vorrang! Die Einhaltung der "Trail Rules" der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB) und des Wegeplans haben auf Nationalparkgebiet elementare Bedeutung für die Zukunft der Freizeitbeschäftigung Mountainbiking – diesem Grundsatz stimmten alle Gesprächsteilnehmer zu.

Zur Konkretisierung der künftigen Zusammenarbeit der Mountainbiker wurde nun ein gemeinsamer Arbeitseinsatz zur Beseitigung von Wegeschäden am Acker bei Altenau-Torfhaus durchgeführt. Er fand am Wolfswarter Fußweg statt. 20 engagierte Mountainbiker hatten zugesagt, die gemeinsam mit Rangern des Nationalparks und Mitarbeitern des Nationalpark-Revierförsters Klaus-Dieter Schultze geschuftet haben, um Wasserabschläge herzustellen, damit der arg in Mitleidenschaft gezogene Weg wieder in Ordnung kommt. Der Erfolg kann sich sehen lassen und hat auch symbolischen Charakter – miteinander geht’s besser als gegeneinander.