Skip to main content
Wörter | Min. Lesezeit |
Niedersachsen

Kultusminister Tonne: "Generelle Schulschließungen wird es bei uns nicht mehr geben"

Trotz der sich momentan wieder zuspitzenden Corona-Lage erwägt Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne keine erneuten generellen Schulschließungen. "Die wird es nicht mehr geben. Unsere Erfahrungen mit flächendeckenden Schulschließungen sind so negativ behaftet, dass wir alles dafür tun müssen, um unsere Schulen offen zu lassen", sagte der SPD-Politiker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Dass es in Einzelfällen zu Einschränkungen vor Ort kommen könne, sei zwar möglich, einem flächendeckenden Schul-Lockdown erteilte der Vater von vier schulpflichtigen Kindern aber eine klare Absage. "Das geht nicht mehr."

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Schulminister spricht von "negativen Erfahrungen" und sagt: "Wir müssen alles dafür tun, um unsere Schulen offen zu lassen" - Forderung nach Impf-Booster für alle Lehrer - Absage an Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht - Kommt die Testpflicht für Geimpfte?
Schulminister spricht von "negativen Erfahrungen" und sagt: "Wir müssen alles dafür tun, um unsere Schulen offen zu lassen" - Forderung nach Impf-Booster für alle Lehrer - Absage an Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht - Kommt die Testpflicht für Geimpfte?
Foto: Marcos Cola

Trotz der sich momentan wieder zuspitzenden Corona-Lage erwägt Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne keine erneuten generellen Schulschließungen. "Die wird es nicht mehr geben. Unsere Erfahrungen mit flächendeckenden Schulschließungen sind so negativ behaftet, dass wir alles dafür tun müssen, um unsere Schulen offen zu lassen", sagte der SPD-Politiker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Dass es in Einzelfällen zu Einschränkungen vor Ort kommen könne, sei zwar möglich, einem flächendeckenden Schul-Lockdown erteilte der Vater von vier schulpflichtigen Kindern aber eine klare Absage. "Das geht nicht mehr."

Gleichzeitig rief Tonne alle Lehrer im Land zu Auffrischungsimpfungen auf. "Wenn die Erkenntnislage so ist, dass es sich nach sechs Monaten empfiehlt, die Impfung aufzufrischen, um einen bestmöglichen Gesundheitsschutz zu haben, dann rate ich allen Lehrerinnen und Lehrern zu einer Booster-Impfung", erklärte der Minister gegenüber der NOZ. Auf den Hinweis, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) derzeit eine Auffrischung nur für über 70-Jährige empfehle, reagierte der Chef des Kultusministeriums mit deutlicher Kritik an der Stiko. "Ich habe wirklich kein Verständnis dafür, dass nun schon wieder eine Priorisierungsdebatte geführt wird." Es gebe jetzt genug Impfstoff, und deswegen verstehe er nicht, warum nur ältere Menschen ihren Impfschutz erneuern sollten, sagte Tonne und bekräftigte: "Wenn die fachliche Einschätzung lautet, dass Auffrischungen nach sechs Monaten richtig sind, dann gilt das für alle, und dann empfehlen wir als Kultusministerium allen Lehrkräften sowie Erzieherinnen und Erziehern, eine solche Booster-Impfung vornehmen zu lassen."

Forderungen nach einer Abschaffung der Maskenpflicht im Unterricht begegnete der Minister mit großer Zurückhaltung. Momentan sei nicht einmal sicher, ob nach den Klassen eins und zwei in der kommenden Woche wie ursprünglich geplant auch die dritten und vierten Jahrgänge von der Maskenpflicht befreit würden. "Das kann ich angesichts der sich wieder verschärfenden Corona-Lage momentan nicht versprechen", sagte Tonne und stellte mit Blick auf die weiterführenden Schulen fest: "Momentan ist nicht der richtige Zeitpunkt, die Maskenpflicht an den Schulen komplett fallen zu lassen."

Auch hält der Minister es für denkbar, dass die Testpflicht an den Schulen in den kommenden Wochen noch einmal verschärft wird. "Ich will nicht ausschließen, dass auch geimpfte Schulkinder vor dem Schulbesuch zusätzlich getestet werden müssen." Allerdings entscheide das Land so etwas "nicht aus dem Bauch heraus", sondern setze auf Experten. Und die hielten das momentan nicht für notwendig.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung