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Sachsen-Anhalt

Investitionsstau: Maroden Schwimmbädern in Sachsen-Anhalt fehlen 148 Millionen Euro

Marode Sprungtürme, undichte Becken und kaputte Fliesen: Bei Sachsen-Anhalts Hallen- und Freizeitbädern hat sich ein Investitionsstau gebildet.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Hallen- und Freizeitbäder gehören zu den freiwilligen Aufgaben der Kommunen und sind ein Zuschussgeschäft. Durch geringere Einnahmen während der Pandemie nahm die Belastung noch zu.
Hallen- und Freizeitbäder gehören zu den freiwilligen Aufgaben der Kommunen und sind ein Zuschussgeschäft. Durch geringere Einnahmen während der Pandemie nahm die Belastung noch zu.
Foto: SeppH

Marode Sprungtürme, undichte Becken und kaputte Fliesen: Bei Sachsen-Anhalts Hallen- und Freizeitbädern hat sich ein Investitionsstau gebildet.

Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe) mit Verweis auf eine Auskunft des Landesinnenministeriums. Demnach gaben die Kommunen an, dass sie für die Sanierung aller ihrer Bäder 148 Millionen Euro bräuchten. Allein die Stadt Halle beziffert den Bedarf auf 54 Millionen Euro. Hinzu kommt das Defizit, das durch die Schließungen während der Pandemie entstanden ist. "Wir müssen uns schon Sorgen um die Bäder machen", sagte Bernward Küper, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, der Zeitung. Er fordert eine Debatte über die Finanzierung der Einrichtungen. Bisher ist deren Erhalt allein Sache der Kommunen. Wegen der Bedeutung für den Schwimmunterricht, aber auch weil sie zur Daseinsvorsorge gehören, spricht sich Bernward Küper für eine Änderung der Bäder-Finanzierung aus. "In den Kommunen treten sie zunehmend in Konkurrenz zu anderen Aufgaben wie der Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos", sagte er dem Blatt. Der Erhalt der Bäder durch die Gemeinden werde immer schwerer. "Hoffnung macht mir derzeit nur die neue EU-Förderperiode, die wohl auch die Sanierung von Bädern ermöglicht", sagte Küper.

Hallen- und Freizeitbäder gehören zu den freiwilligen Aufgaben der Kommunen und sind ein Zuschussgeschäft. Durch geringere Einnahmen während der Pandemie nahm die Belastung noch zu. Bitterfeld-Wolfen etwa, das zwei Bäder betreibt, rechnet aufgrund der langen Schließung für 2020/21 mit einem Umsatzrückgang von 1,18 Millionen Euro. In Zeitz (Burgenlandkreis) sanken laut Stadt die Einnahmen durch Eintrittsgelder gegenüber 2019 um 50 Prozent. Mit geringeren Einnahmen hatte auch das Felsenbad Landsberg (Saalekreis) zu kämpfen. "Aus diesem Grund ist die Erhaltung des Freibades fast nicht mehr realisierbar", teilte die Stadt der Zeitung mit. Der Investitionsstau betrage 2,2 Millionen Euro.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung