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Hotline für Facharzttermine im Norden wenig genutzt

Die ewige Suche nach einem Facharzttermin sollte mit der am 25. Januar eingeführten Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ein Ende haben. Das Angebot besteht darin, gesetzlich Versicherten binnen vier Wochen einen Termin zu vermitteln. Doch Recherchen der Fernseh-Nachrichtensendung "NDR aktuell" und des Regionalmagazins "Hamburg Journal" haben gezeigt: Die Hotline wird nur wenig genutzt. Laut KV Niedersachsen bleibt die Nachfrage weit hinter dem Terminangebot zurück.

Geschrieben von NDR am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: Michael Schwarzenberger / pixabay (CC 0)

Die ewige Suche nach einem Facharzttermin sollte mit der am 25. Januar eingeführten Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ein Ende haben. Das Angebot besteht darin, gesetzlich Versicherten binnen vier Wochen einen Termin zu vermitteln. Doch Recherchen der Fernseh-Nachrichtensendung "NDR aktuell" und des Regionalmagazins "Hamburg Journal" haben gezeigt: Die Hotline wird nur wenig genutzt. Laut KV Niedersachsen bleibt die Nachfrage weit hinter dem Terminangebot zurück.

Bis Anfang März wurden in Niedersachsen lediglich 2.304 von mehr als 60.000 Terminen vermittelt, die im ersten Halbjahr zur Verfügung stehen. In Hamburg werden im Schnitt sechs Termine pro Tag vergeben - bei 31.500 Angeboten im Jahr. Walter Plassmann, Vorstandsvorsitzender der KV in Hamburg zum NDR Fernsehen: "Die Terminservicestelle löst kein Problem, weil es das Problem nicht gab und deswegen ist das eine ziemlich überflüssige Angelegenheit".

Auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bleiben die Hotlines weitgehend ungenutzt. Als Gründe für die geringe Nachfrage führt die Kassenärztliche Vereinigung eine feste Arzt-Patienten-Bindung an. Der Anrufer hat keinen Anspruch auf einen bestimmten Arzt oder Wunschtermin. Zudem würde die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Fachärzten gut funktionieren, viele Hausärzte würden die Patienten direkt an Fachärzten vermitteln.

Die Verbraucherzentrale Hamburg ist von der geringen Nachfrage nicht überrascht: "In der Realität ist das nur für wenige wirklich sinnvoll, nämlich für die, die direkt zum Facharzt gehen wollen und nicht vorher zum Hausarzt", so Christoph Kranich, Abteilungsleiter des Bereichs Gesundheit und Patientenschutz. Er sieht durchaus ein Problem darin, dass Patienten bei manchen Fachärzten monatelang auf Termine warten müssen, aber die Servicestellen seien dafür keine Lösung: "Die Terminservicestellen sind eine gute Drohgebärde der Politik, damit die Ärzte nicht behaupten können, es gäbe kein Problem."



Quelle: NDR