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Gummibänder hätten fast zum Tod eines Jungstorches geführt

Leiferde - Ende Juli (25. Juli) wurde dem NABU-Artenschutzzentrum ein Jungstorch aus Hohne (Landkreis Celle) überbracht. Dieser war aus dem Nest gesegelt und kam nicht in dieses zurück. Mit Hilfe eines speziellen Greifinstrumentes und vorherigem Spülen mit Wasser, konnten die Mitarbeiter in dieser Woche dem jungen Weißstorch nunmehr über 190 Gummibänder vorsichtig aus dem Hals ziehen. Es bleibt nun abzuwarten, wie der kleine Pflegling dies alles übersteht und ob noch weitere Gummibänder erscheinen werden.

Geschrieben von Naturschutzbund Niedersachsen am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: P. Malethan, NABU Artenschutzzentrum

Leiferde - Ende Juli (25. Juli) wurde dem NABU-Artenschutzzentrum ein Jungstorch aus Hohne (Landkreis Celle) überbracht. Dieser war aus dem Nest gesegelt und kam nicht in dieses zurück. Mit Hilfe eines speziellen Greifinstrumentes und vorherigem Spülen mit Wasser, konnten die Mitarbeiter in dieser Woche dem jungen Weißstorch nunmehr über 190 Gummibänder vorsichtig aus dem Hals ziehen. Es bleibt nun abzuwarten, wie der kleine Pflegling dies alles übersteht und ob noch weitere Gummibänder erscheinen werden.

Der Jungstorch machte einen etwas abwesenden Eindruck und kam alleine in eine Voliere zur Beobachtung. Am zweiten Tag fing er etwas zögerlich an zu fressen und warf am Folgetag ein Gewölle, das mit farbigen Gummibändern durchsetzt war, aus. „Das war ein schlechtes Zeichen“, berichtet Bärbel Rogoschik vom NABU-Artenschutzzentrum, und erinnert sich an einen toten Weißstorch aus Wolfsburg, in dessen Magen sie einen Klumpen Gummibänder gefunden hatte. „Störche halten Gummibänder wohl für eine Art Regenwurm und nehmen diese auf.“ Nach Rücksprache mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover wurde gewöllbildende Nahrung verfüttert, die das Umkleiden und Hochwürgen der unverdaulichen Gummibänder erleichtern sollte.

Nach ein paar Tagen kam das nächste Gewölle mit Gummibändern. Dann passierte eine Zeit lang nichts. Am Montag hatte der Storch einen sehr großen Klumpen im Hals, der die Größe zweier hintereinanderliegender Tennisbälle hatte. Eile war angesagt, da der Storch dies zwar hochgewürgt aber nicht auswerfen konnte und Atem- sowie Futteraufnahmeprobleme zu befürchten waren.