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Gotha: Staatsanwalt ermittelt wegen Baupfuschs

Nach einem TV-Bericht in der MDR-Sendung "Voss & Team" über den Pfusch beim Bau der Umgehungsstraße L2146 im Süden von Gotha ermittelt nun die Erfurter Staatsanwaltschaft wegen Untreue. Die Verfahren richten sich gegen Verantwortliche der Stadtverwaltung Gotha und gegen einen Mitarbeiter des Straßenbauamtes Mittelthüringen. Das berichtet das Magazin in seiner aktuellen Ausgabe (17.03.2016, 20:15 Uhr).

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: dedljiv / Flickr (CC BY 2.0)

Nach einem TV-Bericht in der MDR-Sendung "Voss & Team" über den Pfusch beim Bau der Umgehungsstraße L2146 im Süden von Gotha ermittelt nun die Erfurter Staatsanwaltschaft wegen Untreue. Die Verfahren richten sich gegen Verantwortliche der Stadtverwaltung Gotha und gegen einen Mitarbeiter des Straßenbauamtes Mittelthüringen. Das berichtet das Magazin in seiner aktuellen Ausgabe (17.03.2016, 20:15 Uhr).

Das Thüringer Landesverwaltungsamt hat nach der Ausstrahlung des TV-Beitrages im MDR Fehler beim Bau der Umgehungsstraße im Jahr 2006 bestätigt. Nach Angaben des Amtssprechers Adalbert Alexy hat eine Prüfung ergeben, dass teilweise abweichend von der Planung gebaut wurde: Es fehlten unter anderem eine Entwässerungsleitung und entsprechende Anschlüsse an die Kanalisation. Das bestätigt die Recherchen der Journalisten von "Voss & Team". Im Beitrag war zu sehen, dass das Wasser auf ein bebautes Privatgrundstück floss und erhebliche Schäden an einem Einfamilienhaus anrichtete. Nach Schätzung des Eigentümers liegt der Schaden über 150.000 Euro. Nach seinen Aussagen stand im Keller ständig knöcheltief Wasser, und die Feuchtigkeit stieg durch die Wände in die oberen Etagen auf. Der Eigentümer des Hauses hatte sich fast zehn Jahre lang bei den zuständigen Behörden vergebens beschwert. Nach Ausstrahlung des Beitrages im MDR im vergangenen Juni ließ das Straßenbauamt Mittelthüringen Bauarbeiten an den Abwasserrohren durchführen. Seitdem ist zwar der Keller des betroffenen Einfamilienhauses wieder trocken, doch die Schäden am Haus bestehen noch.

Mittlerweile kümmert sich auch der Petitionsausschuss des Thüringer Landtages um den Schaden der Gothaer Familie. Der Ausschussvorsitzende Michael Heym erklärt: "Wir haben die Berichterstattung im MDR angesehen und man kann schon sagen, dass die Ausschussmitglieder einigermaßen beeindruckt waren, welche Zustände in dem Keller des Wohnhauses herrschten." Am 4. April will sich der Petitionsausschuss vor Ort ein Bild von der Situation machen.



Quelle: ots/MDR/"Voss & Team"