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Die Schulen haben Wichtigeres zu tun

Jetzt also die Schulen. Als NRW die Öffnung der Kitas für alle Kinder auf den 8. Juni vorzog, war es nur eine Frage der Zeit, wann dieses Thema auch die Schulen erreicht. Es ist ja auch verständlich, dass Eltern sich fragen, warum ihr Kita-Kind wieder mit 20 anderen in einer Gruppe betreut werden kann, ihr Grundschulkind aber nur einmal pro Woche für vier Stunden zur Schule gehen darf. Die Debatte über eine Rückkehr der Schulen zum Normalbetrieb muss daher geführt werden.

Geschrieben von Kirsten Bialdiga am . Veröffentlicht in Regio-News.
Ein solcher Neustart wäre angesichts knapper Räume wohl nur unter Missachtung der Abstandsregeln möglich.
Ein solcher Neustart wäre angesichts knapper Räume wohl nur unter Missachtung der Abstandsregeln möglich.
Foto: Wokandapix

Jetzt also die Schulen. Als NRW die Öffnung der Kitas für alle Kinder auf den 8. Juni vorzog, war es nur eine Frage der Zeit, wann dieses Thema auch die Schulen erreicht. Es ist ja auch verständlich, dass Eltern sich fragen, warum ihr Kita-Kind wieder mit 20 anderen in einer Gruppe betreut werden kann, ihr Grundschulkind aber nur einmal pro Woche für vier Stunden zur Schule gehen darf. Die Debatte über eine Rückkehr der Schulen zum Normalbetrieb muss daher geführt werden.

Dabei gilt es aber einiges zu beachten. Ein solcher Neustart wäre angesichts knapper Räume wohl nur unter Missachtung der Abstandsregeln möglich. Zwar deutet manches darauf hin, dass Kinder weniger ansteckend sein könnten. Dies betrifft aber nur Kinder bis zehn Jahre. Der medizinische Rat, viel zu lüften, ist sicher gut gemeint. In vielen Schulen aber lassen sich nicht einmal die Fenster öffnen.

Wenn zudem tatsächlich rund 30 Prozent der Lehrerschaft nächste Woche ein ärztliches Attest vorlegen, weil sie einer Risikogruppe angehören, würde ein schnelles Hochfahren die Schulleitungen vor große Probleme stellen. Ein Vollbetrieb wäre - wenn überhaupt möglich - vor Ende Juni wohl kaum zu organisieren. Damit blieben abzüglich Konferenztagen etc. wohl nicht viel mehr als zehn Tage für einen regulären Schulbetrieb vor den Sommerferien. Das ist reichlich viel Aufwand für ein paar wenige zusätzliche Tage Unterricht.

Die Zeit bis zu den Sommerferien ließe sich besser nutzen. Es muss jetzt vordringlich sein, die Schulen im Herbst so zu organisieren, dass Präsenz- und digitaler Unterricht ineinandergreifen. Dafür gilt es, die restlichen Tage vor den Ferien zu nutzen. Und nicht für eine weitere Etappe im Wettlauf um die schnellsten Lockerungen.

Quelle: ots/Rheinische Post