Ambitionierte Pläne für Steinwüste am Kulturforum
Es liegt nicht nur am aktuell schlechten Wetter, dass der Besuch des Berliner Kulturforums sich nur empfiehlt, wenn man dort eines der hochkarätigen Häuser besuchen will. Seit Jahrzehnten wird um die bessere Gestaltung des Areals gerungen.
Es liegt nicht nur am aktuell schlechten Wetter, dass der Besuch des Berliner Kulturforums sich nur empfiehlt, wenn man dort eines der hochkarätigen Häuser besuchen will. Seit Jahrzehnten wird um die bessere Gestaltung des Areals gerungen.
Jedoch, bis heute sind alle Bemühungen gescheitert, die Räume zwischen seinen Museen, Bibliotheken und Konzertsälen zu einem attraktiven Aufenthaltsort zu machen.
Zwar hat man das in den späten 1950er-Jahren entstandene Kulturforum nahe dem Potsdamer Platz nach und nach etwas grüner gemacht. So gibt es inzwischen eine Rasenfläche und ein paar Kiefern rund um Philharmonie und Kammermusiksaal. Den Eindruck einer unwirtlichen Steinwüste hat dies aber nicht beseitigt. Nun soll es der Neubau des "berlin modern" richten, so die Hoffnung der Museumsmacher, der Kulturstaatsministerin Claudia Roth und des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner. Das Gebäude, das mitten in die Leerstelle zwischen Neuer Nationalgalerie und Philharmonie gesetzt wird, soll nach seiner Eröffnung zum Nukleus des baumbestandenen Kunst-Campus werden, von dem aus sich "ein grüner Teppich" bis in den Tiergarten zieht und auch die Verbindung über die trennende Potsdamer Straße hin zur Staatsbibliothek schafft.
Das jedoch kann nur gelingen, wenn die Potsdamer Straße auf vier Spuren zurückgebaut und die Sigismundstraße komplett gesperrt wird. Doch ob und wie das möglich ist, dafür gibt es noch nicht mal ein Verkehrsgutachten. Es ist gut, dass sich alle Akteure am Platz darauf verständigt haben, dass am Kulturforum Verbesserungsbedarf besteht. Das allein reicht aber nicht, jetzt müssen konkrete Taten folgen.