Auf die Schulen ist Verlass
Die Worte der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka klingen hart. Sie forderte auf der Kultusministerkonferenz, dass ukrainische Kinder in Deutschland nicht in Willkommensklassen integriert, sondern lieber weiterhin von ukrainischen Lehrkräften nach ukrainischem System unterrichtet werden sollen.
Die Worte der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka klingen hart. Sie forderte auf der Kultusministerkonferenz, dass ukrainische Kinder in Deutschland nicht in Willkommensklassen integriert, sondern lieber weiterhin von ukrainischen Lehrkräften nach ukrainischem System unterrichtet werden sollen.
Der Wunsch dahinter ist zunächst mehr als verständlich: Sie hofft, dass die Kinder möglichst schnell in die Ukraine zurückkehren können. Doch niemand weiß, wie lange die Angriffe auf die Ukraine noch andauern werden. Und selbst, wenn sie beendet sind, werden nicht sofort alle Familien in ihr Heimatland zurückkehren können. Die Infrastruktur liegt brach, Häuser, Straßen und sogar Schulen sind zerstört.
Die Willkommensklassen geben den Kindern die Möglichkeit, in Deutschland anzukommen, schnell die Sprache zu lernen, neue Freunde zu finden - ein kleines bisschen Normalität nach all den traumatischen Erfahrungen der vergangenen Wochen. Die schnelle Integration ist ein richtiger Weg, denn Kinder brauchen andere Kinder.
Aber es ist auch alles eine große Herausforderung. Bis zu 15.000 schulpflichtige Kinder könnten nach Schätzungen der Bildungsverwaltung in den nächsten Monaten nach Berlin kommen. Etliche Schulen sind bereits jetzt vollkommen überfüllt, die Gebäude platzen aus allen Nähten, und Lehrkräfte sind Mangelware.
Doch es gibt auch etwas, was nicht zu knapp ist: nämlich die Hilfsbereitschaft. Die ist an den Schulen unvorstellbar groß. Mehr als 2000 Plätze in Willkommensklassen stehen schon jetzt bereit, weitere werden folgen. Auf das Engagement an den Berliner Schulen kann man sich immer verlassen. Das macht bei allen vorhandenen Defiziten Mut.