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Abwanderung von Berliner Lehrern nach Brandenburg

Wieder drohen drei stellvertretende Schulleiter aus Berlin nach Brandenburg abzuwandern. Schweren Herzens werden sie ihre Neuköllner Brennpunktschulen verlassen, Pädagogen mit Leidenschaft, die bewusst dorthin gegangen sind, wo das Leben nicht einfach ist. Doch die Verlockung durch den Beamtenstatus ist zu groß, und Brandenburg liegt vor der Haustür. Die Lücke, die sie reißen, wird schwer zu füllen sein. Schon jetzt sind zu viele Stellen in Schulleitungen unbesetzt. Einfach niemand da.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Regio-News.
Foto: DALIBRI / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Wieder drohen drei stellvertretende Schulleiter aus Berlin nach Brandenburg abzuwandern. Schweren Herzens werden sie ihre Neuköllner Brennpunktschulen verlassen, Pädagogen mit Leidenschaft, die bewusst dorthin gegangen sind, wo das Leben nicht einfach ist. Doch die Verlockung durch den Beamtenstatus ist zu groß, und Brandenburg liegt vor der Haustür. Die Lücke, die sie reißen, wird schwer zu füllen sein. Schon jetzt sind zu viele Stellen in Schulleitungen unbesetzt. Einfach niemand da.

Aber halt, hatte sich die Berliner SPD nicht vor wenigen Wochen zum "Ja" zur Verbeamtung der Lehrer durchgerungen? Knapp war die Abstimmung ausgegangen, aber am Ende war die Mehrheit der Delegierten dafür. Was mit großen Schritten daherkam, entpuppt sich nun als Scheinriese. Die SPD mag den Regierenden bei der rot-rot-grünen Koalition stellen, viel zu sagen hat sie nicht mehr. Denn Linke und Grüne stellen sich beim Thema quer. Würde die SPD die Verbeamtung von Lehrern durchdrücken, droht ein Bruch des Bündnisses. Wer auf die letzten traurigen Wahlergebnisse der Sozialdemokraten schaut, weiß, vorzeitige Wahlen kann dort niemand wollen. Es gilt nur noch, bis zum Ende der Legislaturperiode durchzuhalten. Irgendwie.

Die Folge? Es wird nicht mehr gehandelt in der Schulpolitik, nur noch der Mangel verwaltet. Weder wird die Verbeamtung eingeführt, noch versucht die Bildungsverwaltung, stärker steuernd einzugreifen. Selbst die Quereinsteiger sind dieses Schuljahr genauso ungerecht über die Stadt verteilt wie im Vorjahr. Ausbaden müssen diesen Stillstand die Schulen vor Ort. Jede kämpft für sich allein. Der Personalüberhang an den bürgerlichen Gymnasien wird immer größer, während an den Brennpunktschulen sich die Schulleitungen jeden Tag aufs Neue verzweifelt fragen: Wie kriege ich heute für alle Unterricht hin - ohne Lehrer?



Quelle: ots/Berliner Morgenpost