Steigende Arbeitskosten: Höhere Kaufkraft zu einem hohen Preis
Die Arbeitskosten in Deutschland sind im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um über 3 Prozent gestiegen. Arbeitnehmer können sich also über mehr Kaufkraft freuen, weil die Inflationsrate momentan sehr niedrig ist. Doch Unternehmen sind zu Recht beunruhigt: Die steigenden Arbeitskosten bedeuten für sie Wettbewerbsnachteile – und letztlich könnte das auch die Arbeitnehmer empfindlich treffen.
Die Arbeitskosten in Deutschland sind im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um über 3 Prozent gestiegen. Arbeitnehmer können sich also über mehr Kaufkraft freuen, weil die Inflationsrate momentan sehr niedrig ist. Doch Unternehmen sind zu Recht beunruhigt: Die steigenden Arbeitskosten bedeuten für sie Wettbewerbsnachteile – und letztlich könnte das auch die Arbeitnehmer empfindlich treffen.
Laut Statistischem Bundesamt sind die Arbeitskosten hierzulande bereits fünf Jahre in Folge schneller gestiegen als im EU-Durchschnitt. Das wäre unproblematisch, wenn die Produktivität in gleichem Maße zugelegt hätte. Doch das war nicht der Fall. Entsprechend schlagen die höheren Arbeitskosten voll auf die Lohnstückkosten durch: Im Jahr 2015 lagen sie im Verarbeitenden Gewerbe um 15 Prozent höher als im Vorkrisenjahr 2007.
Von einer überbordenden Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, die andere Euroländer an die Wand drückt, kann daher keine Rede sein. Dies zeigt sich auch im Außenhandel: Bereits im Jahr 2014 lag der deutsche Handelsbilanzüberschuss mit dem Euroraum wieder auf dem Stand von 1999 – also deutlich niedriger als zu Spitzenzeiten.
Die expansiven Lohnerhöhungen hierzulande helfen der Konjunktur, anders als gern von den Gewerkschaften angeführt, außerdem in keiner Weise: Die OECD erwartet für 2016 und 2017 in Deutschland schwächere Wachstumsraten als im Durchschnitt der Eurozone.