Henkel will durch Zukäufe weiter wachsen - feindliche Übernahme nicht ausgeschlossen
Der Dax-Konzern Henkel plant trotz weltwirtschaftlicher Turbulenzen weiterhin große Zukäufe, er will noch mehr auf ausgewählte Top-Marken setzen und er plant eine weitere Digitalisierung der Geschäfte. Dies erklärt der am 1. Mai gestartete neue Henkel-Chef Hans van Bylen gegenüber der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Es ist das erste Interview, das er als Vorstandschef gab.
Der Dax-Konzern Henkel plant trotz weltwirtschaftlicher Turbulenzen weiterhin große Zukäufe, er will noch mehr auf ausgewählte Top-Marken setzen und er plant eine weitere Digitalisierung der Geschäfte. Dies erklärt der am 1. Mai gestartete neue Henkel-Chef Hans van Bylen gegenüber der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Es ist das erste Interview, das er als Vorstandschef gab.
Zu großen Zukäufen erklärt van Bylen, das Thema stehe weiter "auf der Agenda". Dies gelte, obwohl Henkel von einer unruhigen Weltwirtschaft ausgeht: "Unsere Sorge vor neuen Turbulenzen wird uns nicht von strategisch wichtigen Akquisitionen abhalten. Wir sind finanziell sehr solide aufgestellt und werden uns nicht überheben."
Auch eine feindliche Übernahme schloss er nicht aus: "Ich würde nichts ausschließen. Aber sehr wahrscheinlich ist es nicht."
Zur Markenstrategie sagt van Bylen: "Unsere drei Top-Marken Persil, Schwarzkopf und Loctite machen bereits rund sechs Milliarden Euro Umsatz - und wir wollen ihn weiter steigern. Persil ist in über
50 Ländern vertreten, wurde soeben zum Nummer-eins-Waschmittel in Russland und legt stark in den USA zu - das zeigt, wohin die Reise unserer Hauptmarken geht. 61 Prozent unseres Umsatzes machen unsere wichtigsten zehn Marken - auch dieser Anteil wird wohl zulegen."
Ein neues Sparprogramm stehe bei Henkel nicht an, erklärt van Bylen Aber das Unternehmen werde die internen Prozesse und auch den Vertrieb sehr viel mehr digitalisieren: "Es ist klar, dass wir weiter schnell und profitabel wachsen wollen. Dazu werden wir in den nächsten Jahren noch mehr auf das Thema Digitalisierung setzen."
Dabei schloss er nicht aus, dass Henkel künftig einen eigenen Vorstand nur für Digitales bekommt. Van Bylen will Markenstrategie und Onlineauftritt verbinden: "Unsere Herkunft als starker Markenartikler wollen wir auch im Internet nutzen. Wir setzen für die digitale Zukunft darum noch mehr auf die Strahlkraft unserer Top-Marken sowie Innovationen."