Geopolitische Bedrohungslage wächst
Die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft fallen gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozentpunkte. Zwei Drittel (66%) der Top-Manager weltweit sehen für die Wachstumsaussichten ihrer Unternehmen mehr Gefahren als vor drei Jahren. Nur gut ein Viertel (27%) der Befragten glaubt an eine Belebung der Welt-Konjunktur in den kommenden zwölf Monaten, zehn Prozentpunkte weniger als noch im vergangenen Jahr.
Die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft fallen gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozentpunkte. Zwei Drittel (66%) der Top-Manager weltweit sehen für die Wachstumsaussichten ihrer Unternehmen mehr Gefahren als vor drei Jahren. Nur gut ein Viertel (27%) der Befragten glaubt an eine Belebung der Welt-Konjunktur in den kommenden zwölf Monaten, zehn Prozentpunkte weniger als noch im vergangenen Jahr.
Weniger zuversichtlich sind die Manager auch, wenn sie nach den Wachstumschancen für ihre eigenen Unternehmen gefragt werden: Nur 35% sind für 2016 sehr zuversichtlich, vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr und ein Prozentpunkt weniger als 2013. Dies ergab eine weltweite Befragung unter 1.409 Top-Managern aus 83 Ländern für den 19. Global CEO Survey der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Deutlich eingetrübt hat sich auch die Stimmung der deutschen
Top-Manager: Ihre Hoffnungen, in 2016 Wachstum erzielen zu können, liegen mit 28% sogar noch sieben Prozentpunkte unter den Erwartungen ihrer Kolleginnen und Kollegen weltweit. Der Vergleich mit den führenden Wirtschaftsnationen zeigt jedoch große Übereinstimmung: Die Zuversicht in China sinkt auf 24% (2015: 36%), in den Vereinigten Staaten auf 33% (2015: 46%) und in Großbritannien auf 33% (2015:
39%).
Deutschland Exportziel Nummer drei
Trotz dieser getrübten Stimmungslage bleiben diese Länder die beliebtesten Exportziele der Unternehmen weltweit. Hier bilden wie im Vorjahr die Vereinigten Staaten (39%) und China (34%) nahezu unverändert die Spitze, mit deutlichem Abstand folgen ebenfalls wie im Vorjahr Deutschland (19%) und Großbritannien (11%).
60% (Vorjahr: 70%) der deutschen Manager sehen für die Wachstumsaussichten ihrer Unternehmen mehr Gefahren als vor drei Jahren. Positiver als der weltweite Durchschnitt sind die deutschen Entscheider, wenn es um die Belebung der Welt-Konjunktur geht: Hier erwarten 40% und damit sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahr eine Belebung. Drastisch stieg allerdings die Zahl der deutschen Manager, die mit einer Verschlechterung der Weltwirtschaft rechnen: Der Wert verdoppelte sich von 12% im Vorjahr auf 24% in 2016.
Norbert Winkeljohann, Vorstandssprecher von PwC Deutschland, zu den Ergebnissen: "Die Verunsicherung in den Chefetagen nimmt weiter zu. Die Zunahme weltweiter politischer Krisen und Konflikte, die Entwicklung des Ölpreises, das verlangsamte Wachstum von Chinas Wirtschaft und die Herausforderungen durch Zuwanderung sind neue Risiken, die sich spürbar auf die Stimmungslage der Top-Manager ausgewirkt haben."
Die Sorgen der deutschen Manager
Die häufigsten Nennungen auf der Liste der Gefahren für das Wachstum des eigenen Unternehmens entfallen in Deutschland auf Überregulierung (83%), geopolitische Unsicherheit (72%), die Schuldenkrise in der Eurozone (60%) und gesellschaftliche Instabilität, wobei sich dieser Wert von 28% im Vorjahr auf 57% in diesem Jahr mehr als verdoppelt hat. Hier scheint sich die öffentliche Debatte um die starke Migrationsbewegung nach Deutschland deutlich bemerkbar zu machen. Bei den unternehmerischen Risiken führt Cyber-Kriminalität (64%) die deutsche Rangliste an, gefolgt vom Fachkräftemangel (60%), der Geschwindigkeit des technologischen Wandels (53%), dem Wandel des Verbraucherverhaltens und neuen Wettbewerbern mit je 45% der Nennungen.
Kopfzerbrechen bereitet den Top-Managern weltweit und in Deutschland der Trend, dass Nationen eher auseinanderdriften als weiter zusammen wachsen: Die Entwicklung zeige deutliche Bewegungen hin zu souveränen Nationen mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen, Rechtsordnungen, Wertesystemen und Nationalbanken statt zu politischen Unionen, gemeinsamen Wirtschafts-, Rechts- und Wertesystemen und einer starken Weltbank. Einzig bei der Frage nach einem freien und uneingeschränkten Zugang zum Internet zeigt sich die Mehrheit der Manager überzeugt, dass dies ein wahrscheinliches Szenario sei.
Wachstumshoffnungen für die kommenden drei Jahre
Etwas optimistischer als für die Entwicklung der Weltwirtschaft sind die deutschen Top-Manager, wenn es um das Umsatzwachstum des eigenen Unternehmens in den kommenden 36 Monaten geht: 45% (2015:
43%) der Befragten sind sehr zuversichtlich, in den kommenden drei Jahren den Umsatz des eigenen Unternehmens steigern zu können.
Weltweit sind 49% sehr zuversichtlich, in China allerdings nur 35%
(2015: 43%).
Beschäftigungsprognosen stabil - Vielfalt steigert Erfolg
Zum Vorjahr nahezu unverändert ist die Prognose zu den
Einstellungsplänen: 48% (2015: 50%) der befragten Manager stellen einen Ausbau der Belegschaft in Aussicht, 21% und damit genauso viel wie im Vorjahr planen eine Reduzierung. In Deutschland planen 43%
(2015: 41%) der Manager eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl, 33% (2015:
28%) eine Reduzierung.