Debakel in Doha
Einigen sich die Ölförderstaaten in Doha nur auf ein Einfrieren des gegenwärtigen Produktionsniveaus, wird die Konferenz nichts dazu beitragen, den Ölmarkt einer ausgeglicheneren Verfassung näher zu bringen, hat die Internationale Energieagentur kürzlich in ihrem Monatsbericht geschrieben. Doch nicht einmal dieses Minimalziel - ein Bekenntnis, wenigstens die Förderung nicht noch weiter hochzufahren - haben die 18 Konferenzteilnehmer, unter ihnen auch Staaten, die nicht der Opec angehören, zustande gebracht.
Einigen sich die Ölförderstaaten in Doha nur auf ein Einfrieren des gegenwärtigen Produktionsniveaus, wird die Konferenz nichts dazu beitragen, den Ölmarkt einer ausgeglicheneren Verfassung näher zu bringen, hat die Internationale Energieagentur kürzlich in ihrem Monatsbericht geschrieben. Doch nicht einmal dieses Minimalziel - ein Bekenntnis, wenigstens die Förderung nicht noch weiter hochzufahren - haben die 18 Konferenzteilnehmer, unter ihnen auch Staaten, die nicht der Opec angehören, zustande gebracht.
Mit dem Debakel von Doha haben die Ölförderer die Chance vertan, den Prozess der Überangebotsreduzierung zu beschleunigen und damit den wirtschaftlichen Druck, unter dem die stark von dem Energieträger abhängigen Länder stehen, zu mindern.
Vor allem ist durch das Scheitern der Konferenz ein erheblicher Schaden in den Beziehungen der Ölproduzenten untereinander angerichtet worden. Zwar ist der Ölmarkt bereits auf dem Weg zu einem ausgeglicheneren Verhältnis von Angebot und Nachfrage, unter anderem, weil die Schieferölproduktion in den USA stark rückläufig ist. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Weltwirtschaft abkühlen und damit die Ölnachfrage erheblich schwächer entwickeln wird, als dies derzeit angenommen wird. Um in solch einer Lage einen Absturz des Ölpreises zu verhindern, müssten sich die Förderstaaten dann auf eine Produktionssenkung einigen. Dass sie dazu in der Lage wären, kann nach den gescheiterten Doha-Gesprächen wohl ausgeschlossen werden.
Auch wenn ökonomische Vernunft für einen Erfolg der Doha-Verhandlungen gesprochen hätte, muss jedoch zur Kenntnis genommen werden, dass sie aus politischen Gründen zum Scheitern verurteilt waren. Es gibt eben keine Solidarität unter den Ölförderern. Im Gegenteil: Saudi-Arabien und Iran kämpfen um die regionale Vormachtstellung im Mittleren Osten. In Syrien wiederum sind Saudi-Arabien und Russland in einem Stellvertreterkrieg als Gegner engagiert. Zudem hat Saudi-Arabien derzeit einfach kein Interesse an stark steigenden Ölpreisen, obwohl der niedrige Preis riesige Löcher in den Staatshaushalt des Landes reißt. Denn dann würden große Teile der Schieferölproduktion in den Vereinigten Staaten wieder rentabel, womit das teilweise bereits erreichte Ziel, die neue Konkurrenz aus dem Markt zu verdrängen, konterkariert würde.
Saudi-Arabien ist bereit, für die Verteidigung seiner Marktanteile einen hohen Preis zu zahlen.