Nach dem Brexit: Großbritannien will kein "Schreckgespenst" an der Themse werden
Großbritannien versucht Sorgen zu zerstreuen, das Vereinigte Königreich könne der EU als Wirtschaftsstandort nach dem Brexit mit niedrigen Umweltstandards und schwachen Arbeitnehmerrechten Konkurrenz machen. "Es wird kein Schreckgespenst 'Singapur an der Themse' geben", sagte der britische Botschafter in Berlin, Sir Sebastian Wood, im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Wood bekräftigte: "Es wird keinen radikalen Umbau der Wirtschaft in Großbritannien geben. Auch die britischen Wähler haben schließlich gewisse Erwartungen an unsere öffentlichen Dienste, an Umweltschutz, an die Rechte für Verbraucher und Arbeitnehmer". Großbritannien sei "eine Volkswirtschaft europäischen Stils, und das werden wir auch bleiben. Wir werden nach dem Austritt aus der EU die Uhren nicht zurückdrehen."
Großbritannien versucht Sorgen zu zerstreuen, das Vereinigte Königreich könne der EU als Wirtschaftsstandort nach dem Brexit mit niedrigen Umweltstandards und schwachen Arbeitnehmerrechten Konkurrenz machen. "Es wird kein Schreckgespenst 'Singapur an der Themse' geben", sagte der britische Botschafter in Berlin, Sir Sebastian Wood, im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Wood bekräftigte: "Es wird keinen radikalen Umbau der Wirtschaft in Großbritannien geben. Auch die britischen Wähler haben schließlich gewisse Erwartungen an unsere öffentlichen Dienste, an Umweltschutz, an die Rechte für Verbraucher und Arbeitnehmer". Großbritannien sei "eine Volkswirtschaft europäischen Stils, und das werden wir auch bleiben. Wir werden nach dem Austritt aus der EU die Uhren nicht zurückdrehen."
Zwar werde das Verhältnis zur EU "nicht mehr so eng sein, wie es heute ist, das lässt sich nach einem Austritt nicht vermeiden", sagte der Botschafter: "Aber unser Wohlstand ist mit dem Wohlstand der EU der Zukunft eng verbunden. Und die Sicherheit Europas bleibt auch unsere Sicherheit; militärisch setzen wir uns bedingungslos für die Sicherheit Europas ein. Das wird auch so bleiben."
Einem "Großbritannien zuerst" erteilte Botschafter Wood eine Absage. "Ein 'UK first' wird es nicht geben, weil wir davon überzeugt sind, dass die regelbasierte internationale Ordnung sehr wichtig für uns alle ist", sagte Wood der "NOZ". Und betonte: "Wir wollen die engstmögliche Partnerschaft mit der EU. Man wird sehen, was mit unserem Status als unabhängiges Land vereinbar ist."
Eine Schwächung seines Landes nach dem Austritt aus der EU fürchtet der Botschafter nicht: "Großbritannien ist ein wirtschaftlich starkes Land, wir sind Atommacht und ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat, wir gehören weltweit zu den Zentren bei Bildung und Forschung, Kreativität und Dienstleistung. Großbritannien hat viele Stärken. Und das wird sich nicht über Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar ändern."
Die anstehenden Verhandlungen über die künftigen Handelsbeziehungen hält Botschafter Sir Wood für "schwierig, aber nicht unlösbar". Er betonte: "Die Regeln der wechselseitigen Geschäftsbeziehungen müssen ebenso vergleichbar sein wie die Wirkungen, die sie auf unseren Märkten entfalten. Nur so gibt es einen fairen Wettbewerb zwischen den Unternehmen. Aber es kann natürlich nicht sein, dass Großbritannien als unabhängiger Staat automatisch alle Regeln umsetzt, die in Brüssel entschieden worden sind". Eine Verlängerung der Übergangsphase werde London nicht beantragen.