Wissenschaftsjahr 2015 zur Zukunftsstadt startet
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat das neue Wissenschaftsjahr eröffnet, das sich in diesem Jahr der Stadt der Zukunft widmet. Die Stadt von heute steht vor großen ökologischen und sozialen Herausforderungen und ist gleichzeitig Motor für Veränderung und urbane Innovationen. In Deutschland leben zwei von drei Menschen in Städten. Im Jahr 2007 lebte erstmals die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanen Zentren, bis 2050 rechnet die UN mit einem Anstieg auf 75 Prozent.
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat das neue Wissenschaftsjahr eröffnet, das sich in diesem Jahr der Stadt der Zukunft widmet. Die Stadt von heute steht vor großen ökologischen und sozialen Herausforderungen und ist gleichzeitig Motor für Veränderung und urbane Innovationen. In Deutschland leben zwei von drei Menschen in Städten. Im Jahr 2007 lebte erstmals die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanen Zentren, bis 2050 rechnet die UN mit einem Anstieg auf 75 Prozent.
"Städte sind Orte, wo ein intensiver Dialog zwischen Wissenschaft und Bürgern möglich ist. Impulse und Ideen für ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften gehen vor allem von den Städten aus", sagte Wanka. "Wenn wir uns auch für die Zukunft eine menschenfreundliche, lebenswerte Stadt wünschen, müssen wir uns organisatorisch und mental neu erfinden. Dafür will das Wissenschaftsjahr 2015 den Anstoß geben."
In Städten wird drei Viertel der Energie verbraucht und 70 Prozent der von Menschen erzeugten Treibhausgase ausgestoßen. Klimaanpassung, Energiesicherheit, gute Arbeit, bezahlbares Wohnen, neue Verkehrskonzepte, saubere Luft, Zuwanderung oder demographischer Wandel - das sind die Herausforderungen eines nachhaltigen Umbaus der Städte. In einer ressortübergreifenden Initiative haben die Bundesministerien für Umwelt und Bau, Wirtschaft, Verkehr und Forschung die "Nationale Plattform Zukunftsstadt (NPZ)" gebildet und über 100 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammengebracht, um Empfehlungen für eine nachhaltige und bürgerfreundliche Stadt der Zukunft zu erarbeiten. Das Ergebnis ist eine strategische Forschungsagenda, die zum Auftakt des Wissenschaftsjahres von Ministerin Wanka zusammen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesbauministerium, Florian Pronold, entgegen genommen wurde.
"Die CO2-neutrale, energieeffiziente Stadt ist eine Priorität unserer neuen Hightech-Strategie. Mit der NPZ haben wir ein Forum geschaffen, in dem wir alle relevanten Akteure zusammenbringen, um Lösungen für die Stadt von Morgen zu finden", sagte Wanka.
"Unsere Städte stehen vor großen Herausforderungen. Mit dieser Forschungsagenda wollen wir praxistaugliche Lösungen erarbeiten, wie Städte den anstehenden Umbau möglichst einfach und kostengünstig gestalten können. Unser gemeinsames Ziel ist die klimaneutrale, ressourceneffiziente, lebenswerte und soziale Stadt", so Pronold zur Verabschiedung der strategischen Forschungsagenda.
Für den nachhaltigen Stadtumbau gibt es laut Schlussfolgerung der NPZ bereits zahlreiche Lösungsansätze und Forschungsergebnisse. Die Dämmung von Gebäuden, Car-Sharing Modelle, Solarzellen auf ungenutzten Stadt- und Gebäudeflächen, urbane Landwirtschaft auf den Dächern der Stadt. Was fehlt, ist deren Anpassung an die realen Bedingungen der einzelnen Stadt und die Bedürfnisse der Bürger. Das ist das Ziel des Wissenschaftsjahres: die städtischen Akteure nach ihren Ideen für die nachhaltige Umgestaltung ihrer Stadt fragen und so Lösungen für nachhaltige Stadtkonzepte finden, die von den Bürgern und Bürgerinnen mitgetragen werden.
Teil des Wissenschaftsjahres ist daher der Wettbewerb "Zukunftsstadt", den das BMBF ausgerufen hat. Damit sollen bis zu 50 Kommunen dabei unterstützt werden, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern und der Wissenschaft eine nachhaltige und ganzheitliche Vision für ihre Stadt, ihren Stadtteil oder ihren Landkreis zu entwickeln. Mit bis zu 35.000 Euro pro Stadt soll so der Dialog und die Moderation zwischen Verwaltung, Bürgern und Wissenschaft finanziert werden. Das Interesse der Kommunen ist groß. Bewerbungen wurden bereits aus den Städten München, Bonn, Ludwigsburg, Bottrop, Halle (Saale), aber auch kleineren Städten und Landkreisen wie Oer-Erkenschwick oder dem Landkreis Harz angekündigt. Die Auswahl wird im April erfolgen.
Im Wissenschaftsjahr 2015 sind bundesweit mehrere hundert Veranstaltungen, Gesprächsrunden, Ausstellungen und Wettbewerbe zur Zukunftsstadt geplant: Die Themen reichen von der Innenstadtentwicklung über lokale Energiewende, wachsende und schrumpfende Kommunen, neue Formen der Mitgestaltung, Infrastruktur und Mobilität bis hin zur kulturellen Vielfalt.
Für das Wissenschaftsjahr stehen insgesamt sechs Millionen Euro zur Verfügung. Für Forschungsprojekte stellt das BMBF in den kommenden Jahren 150 Millionen Euro bereit.