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Nationalsozialismus

Aktuell wie nie

Kaum jemand hätte sich vorstellen können, welche Aktualität der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus knapp 30 Jahre nach seiner Einführung haben würde.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Themen.
Demonstration in Berlin am 1. Mai 1932 - Gegen Monarchisten, Kommunisten und Nationalsozialisten – die Mitglieder der Eisernen Front bekennen sich zum Weimarer Verfassungsstaat und wollen ihn gegen seine Feinde schützen.
Demonstration in Berlin am 1. Mai 1932 - Gegen Monarchisten, Kommunisten und Nationalsozialisten – die Mitglieder der Eisernen Front bekennen sich zum Weimarer Verfassungsstaat und wollen ihn gegen seine Feinde schützen.
Foto: Carl Weinrother

Kaum jemand hätte sich vorstellen können, welche Aktualität der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus knapp 30 Jahre nach seiner Einführung haben würde.

Noch nie sind an einem solchen Gedenktag Menschen in mehr als hundert Städten gegen neue Nazis auf die Straßen gezogen.

Die Menschen sind beunruhigt. Zu Recht. Es ist weniger der Gedenktag, der sie zum Demonstrieren veranlasst, als die aktuelle Gefahr, die viele an die historische Erfahrung erinnert. Doch es passt, dass das Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 und die Demonstrationen zusammenfallen.

Der Gedenktag solle nicht nur "Trauer über Leid und Verlust ausdrücken", sondern auch "jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken", formulierte der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1996 im Bundestag bei der ersten Gedenkstunde dieser Art. Damals erschien diese Gefahr eher theoretisch. Das hat sich mit dem Erstarken der AfD geändert.

Quelle: Frankfurter Rundschau