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Mona Lisa, Genderwahnsinn und die Nationalhymne

Vergleicht man die Einkommen von Frauen und Männern, die annähernd die gleiche Qualifikation und ähnliche Jobs haben, schneiden Frauen in Deutschland immer noch schlechter ab: Sie bekommen etwa sechs Prozent weniger. Es gibt also genug zu tun für jene, die sich den Kampf für »equal pay« auf die Fahnen geschrieben haben und mehr Lohngerechtigkeit fordern.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Themen.
Foto: Niccolò Caranti / CC BY-SA 3.0 via Wikipedia

Vergleicht man die Einkommen von Frauen und Männern, die annähernd die gleiche Qualifikation und ähnliche Jobs haben, schneiden Frauen in Deutschland immer noch schlechter ab: Sie bekommen etwa sechs Prozent weniger. Es gibt also genug zu tun für jene, die sich den Kampf für »equal pay« auf die Fahnen geschrieben haben und mehr Lohngerechtigkeit fordern.

Dem Kampf für Gleichheit von Frau und Mann erweist allerdings einen Bärendienst, wer auf Symbolpolitik setzt, wie es Kristin Rose-Möhring gerade tut, die Gleichstellungsbeauftragte im SPD-geführten Bundesfamilienministerium. Sie möchte den Text der deutschen Nationalhymne ändern, er soll geschlechterneutral werden - ein weiteres Beispiel für den Genderwahnsinn.

Etwa 15 Jahre her, aber noch in guter Erinnerung ist eine kostspielige Untersuchung der damaligen nordrhein-westfälischen Umweltministerin Bärbel Höhn (Die Grünen) über den Wald unter Geschlechtergesichtspunkten. Die Studie ergab: Frauen besitzen eher kleinere Wälder, sie besuchen ihren Forst seltener als Männer, und sie sind bei der Waldarbeit zurückhaltender. Aha! An Universitäten ist heute - so will es die political correctness - von Studierenden die Rede, wobei den Schöpfern des Begriffs der Unterschied zum Studenten nicht klar zu sein scheint. Denn ein Student ist erst mal nur jemand, der an einer Universität eingeschrieben ist. Der kann auch als Taxifahrer arbeiten. Ein Studierender aber - der studiert!

Die Sprache gerät unter die Räder der GleichmacherInnen, die nicht mal mehr die Freiheit der Kunst respektieren. So beschloss jüngst bekanntermaßen die Alice-Salomon-Hochschule in Berlin, auf Antrag des Studentenausschusses - pardon, des Studierendenausschusses - ein mehr als 60 Jahre altes Gedicht des Lyrikers Eugen Gomringer von der Fassade zu entfernen. Es handelt von einem Mann, der Blumen, Alleen und Frauen bewundert. »SEXISTISCH!«, fallbeilte der Asta.

Und jetzt auch noch Kristin Rose-Möhring. Sie möchte das mehr als 800 Jahre alte Wort »Vaterland« aus dem Deutschlandlied tilgen, das Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 in die dritte Strophe getextet hatte. Auch das Wort »brüderlich« gefällt der Gleichstellungsbeauftragten nicht. Sie schlägt »couragiert« vor. Das hat zwar mit brüderlich nichts zu tun, hat aber auch drei Silben und passt ins Versmaß.

Und was kommt als nächstes? Muss Leonardo da Vincis »Mona Lisa« umgemalt werden, weil sie zu verführerisch schaut? In Zeiten von #MeToo, in denen es um Verbrechen an Frauen geht, um menschenverachtendes Verhalten - in diesen Zeiten stärken Überlegungen wie die Rose-Möhrings nicht die Anliegen von Frauen, sondern sie verwässern die Debatte mit einer gehörigen Portion Lächerlichkeit.



Quelle: ots/Westfalen-Blatt