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Medienkompetenz: Eine gesellschaftliche Bildungspflicht

Die Pflicht einer Gesellschaft ist es zu bilden. Wenn diese Bildung durch den Zugang zu neuen Medien erleichtert wird, ist dieses als positiv zu bewerten, solange der Zugang nicht beschränkt wird.

Geschrieben von G.A. Hokamp am . Veröffentlicht in Themen.
Foto: algogenius / Flickr (CC)

Die Pflicht einer Gesellschaft ist es zu bilden. Wenn diese Bildung durch den Zugang zu neuen Medien erleichtert wird, ist dieses als positiv zu bewerten, solange der Zugang nicht beschränkt wird.

Der Wandel der medientechnologischen Kommunikation betrifft mittlerweile alle Bereiche der Gesellschaft, egal ob privat oder beruflich. Die Verschmelzung von alten und neuen Medien, die zeit- und ortsunabhängige Verfügbarkeit, sowie der Zugriff zum Internet, eröffnen den Menschen neue Informations-, Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten. Die so genannten „Neuen Medien“ bieten Chancen zur Selbstverwirklichung, zur kulturellen und politischen Teilhabe und haben auch in der Arbeitswelt eine immer größer werdende Bedeutung. Gleichzeitig entwickeln sich durch die Nutzung aber auch Problemfelder, die von einer zunehmenden Kommerzialisierung sozialer Kommunikation, risikobehafteten Mediennutzung, bis hin zur so genannten digitalen Kluft im Mediengebrauch reichen.

Die Kompetenz in neuen Medien ist zu einer Kernkompetenz geworden. Ein gelingendes und verantwortungsvolles Leben in der heutigen Medien- und Informationsgesellschaft setzt voraus, dass alle Mitglieder der Gesellschaft über eine grundlegende Medienbildung verfügen. Dabei müssen sowohl das kreative Potenzial der neuen Medien für Bildung und Lernen eröffnet werden, als auch die Probleme und Risiken der neuen Medien angegangen werden. Der Erwerb von Kompetenzen im Bereich der neue Medien ist angesichts eines stetigen Medienwandels ein lebenslanger nicht endender Prozess, welcher nur durch die unumgängliche Verbreitung moderner Technologien und die Sicherstellung des Zugangs zu allen verfügbaren Informationen, erfolgreich sein kann.

Die Pflicht einer Gesellschaft ist es zu bilden. Wenn diese Bildung durch den Zugang zu neuen Medien erleichtert wird, ist dieses als positiv zu bewerten, solange der Zugang nicht beschränkt wird. Mit der Aufhebung von Urheberrechten oder der Nichtbezahlung von Urhebern hat dieses nichts zu tun, auch wenn dieses so vielseitig propagiert wird. Nein, es geht darum, dass eine Gesellschaft Wissen zur Bildung zur Verfügung stellen sollte und den Zugang nicht beschränken darf. Ganz klar ist, dass die uneingeschränkte Verbreitung von Wissen auch Ressourcen benötigt, die bezahlt werden müssen. Diese Ressourcen bereitzustellen sollte die Aufgabe der Gesellschaft sein. Dies heißt natürlich nicht, dass die Gesellschaft jedem 12 jährigen ein Smartphone mit lebenslanger Flatrate zur Verfügung stellen sollte.

Gesellschaft heißt auch nicht unmittelbar der Staat. Man kann sich nicht einfach aus der Verantwortung ziehen und alles auf dem Staat abwälzen. Natürlich werden Steuern gezahlt und man sollte erwarten können, dass ein Staat etwas Sinnvolles damit anstellt. Aber diese Einstellung zu haben, hieße ja unsere Kinder in die Schule zu schicken und uns nicht mehr um sie zu kümmern, da man ja dem Staat die Aufgabe der Ausbildung übergeben hat. Nein, wir sind schon noch in der Verantwortung, egal wie gerne wir sie abgeben würden. Hier kommt dann die Gesellschaft als solches und jedes Individuum, unabhängig von Staat, ins Spiel und sollte eingreifen und aktiv werden.

Das Ziel einer Gesellschaft sollte immer das Überleben als Ganzes sein und hierzu gehört auch die Abschöpfung ihres Potenzials. Jedoch kann Nichts abgeschöpft werden, wenn nichts ausgebildet wurde. Und wie sollen wir bilden, wenn wir uns nicht selbst ein Leben lang bilden? Die Defizite sind bereits weiträumig bekannt und überall diskutiert worden. Die Zukunft einer Gesellschaft kann man daran erkennen, wie sie mit ihren Mitgliedern umgeht. Der Staat hat hierbei auf breiter Front versagt. Die Gründe hierfür sind so vielschichtig wie die Akteure. Die Gesellschaft selbst, unabhängig vom Staat ist gefragt. Jedes Mitglied unserer Gesellschaft hat eine soziale Verantwortung gegenüber dem anderen. Es gilt zu dieser Verantwortung zu stehen. Jeder kann seinen uneigennützigen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Es muss um Bildung gehen und den Weg wie man die Bildung vermittelt. Es muss um neue Medien gehen und wie man Menschen beibringt diese Medien verantwortungsvoll, zur Abschöpfung ihres Potenzials, zu nutzen. Es muss um Förderung gehen und wie man Menschen, welche nicht die Möglichkeiten haben neue Medien zur Abschöpfung ihres Potenzials zu nutzen, soweit zu fördern, dass sie es können. Es geht um Gemeinsamkeit als Gesellschaft, um Integration und darum, wie man Menschen egal welchen Alters, Herkunft und Bildung in eine Gesellschaft einbindet um diese mit dem vorhandenen und möglichen Potenzial zu stärken.

Zu all diesem gehört natürlich ein unheimliche Portion Idealismus mit einer gesunden Prise Realität. Es geht auch nicht immer darum etwas direkt zu bewegen, da man nicht immer alles verwirklichen kann. Aber es geht darum Menschen zu zeigen, dass man etwas bewegen will und sie dann zu motivieren selbst etwas mit ihrem Leben für andere zu bewirken.