Der Reserve-Kanzler
Nun jedoch ist Merz ohne Wenn und Aber der Oppositionsführer. Mit der Aufgabe, Kanzler Olaf Scholz vor sich herzutreiben. Die Abgeordneten haben ihm dafür ein starkes Mandat gegeben. Ihm kommt damit auch die Rolle des Reserve-Kanzlers zu: Sollte der Regierungschef scheitern und die Ampel zerbrechen, würden sich die Blicke automatisch auf Merz richten.
Nun jedoch ist Merz ohne Wenn und Aber der Oppositionsführer. Mit der Aufgabe, Kanzler Olaf Scholz vor sich herzutreiben. Die Abgeordneten haben ihm dafür ein starkes Mandat gegeben. Ihm kommt damit auch die Rolle des Reserve-Kanzlers zu: Sollte der Regierungschef scheitern und die Ampel zerbrechen, würden sich die Blicke automatisch auf Merz richten.
Es ist ein faszinierendes Comeback, das der Sauerländer hingelegt hat. Es war ein langer Weg zurück in die Politik und an die Spitze. Dass er seinen Erfolg gestern krönen und in das Amt zurückkehren konnte, das er 2002 auf Druck Angela Merkels aufgeben musste, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass er sich gewandelt hat. Er ist nicht mehr der konservative und kompromisslose Haudrauf früherer Jahre.
Auch viele, die ihn nicht gewählt haben, die dem Merkel-Establishment angehören, berichten überrascht, Merz interessiere sich für ihre Meinung, höre ihnen zu. Er weiß, dass er keine Chance als Alleinunterhalter hat. Er muss profilierte Gesichter neben sich dulden und fördern. Dazu scheint er bereit zu sein. Die Schwäche der Ampel hat ihm seinen Start erleichtert. In vielen Themenbereichen hat Merz Akzente setzen können. In den Umfragen liegt die Union sogar wieder vorne. Davon blenden lassen sollte sie sich allerdings nicht. Denn schon bald wird Merz beweisen müssen, dass die CDU unter seiner Führung auch wieder Wahlen gewinnen kann. Auftakt ist schon kommenden Monat an der Saar.