Die entrückte Kanzlerin
Angela Merkel hat während ihrer Kanzlerschaft eine ganze Serie von Wahlniederlagen ihrer CDU in den Ländern einstecken müssen. Ein halbes Dutzend ihrer Parteifreunde büßten in dieser Zeit gar ihr Amt als Ministerpräsidenten ein - von Hamburg über Nordrhein-Westfalen bis Baden-Württemberg.
Angela Merkel hat während ihrer Kanzlerschaft eine ganze Serie von Wahlniederlagen ihrer CDU in den Ländern einstecken müssen. Ein halbes Dutzend ihrer Parteifreunde büßten in dieser Zeit gar ihr Amt als Ministerpräsidenten ein - von Hamburg über Nordrhein-Westfalen bis Baden-Württemberg.
Doch stets konnte es die Bundesvorsitzende vermeiden, dass ihre persönliche Machtposition von solchen Rückschlägen der Union beeinträchtigt wurde. So bekennt sich die Bundeskanzlerin zwar auch jetzt wieder zu ihrer Mitverantwortung für den Absturz der CDU in Mecklenburg-Vorpommern und den Aufstieg der AfD zur zweitstärksten Partei in ihrem politischen Stammland.
Doch erlebte Merkel den schwarzen Wahlsonntag nicht nur weit entfernt auf dem G20-Gipfel in China, sie wirkte bei ihrem gestrigen Statement auch merkwürdig entrückt. Jedenfalls machte sie nicht den Eindruck, als habe sie der wiederholte Weckruf der Wähler sonderlich erschüttert. Mal sehen, wie viel von dieser demonstrativen Gelassenheit (oder ist es schon Starrsinn?) übrig bleibt, wenn die Kanzlerin heute nach Berlin zurückkehrt. Merkel wird ihren Parteifreunden einiges zu erklären haben, vor allem auch der CSU.
Weiter machen wie bisher? Das wird die Union kaum schlucken.
Abgerechnet wird spätestens nach der Berlin-Wahl am 18. September.
Wenn die CDU hier aus der Landesregierung fliegen sollte, wird es so richtig eng für die Vorsitzende.