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Wissenschaftler gibt Entwarnung: demographischer Wandel keine Katastrophe

Ein Wissenschaftler gibt Entwarnung: "Der demografische Wandel ist keine Katastrophe", sagt der in Hamburg lehrende Ökonom Thomas Straubhaar und scheut auch vor einem Hauch von Pathos nicht zurück: "Er ist ein Segen! Wir sollten lernen, das auch so zu sehen."

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wissenschaft.
Bild: wissenschaftsjahr / CC BY 2.0 via Flickr

Ein Wissenschaftler gibt Entwarnung: "Der demografische Wandel ist keine Katastrophe", sagt der in Hamburg lehrende Ökonom Thomas Straubhaar und scheut auch vor einem Hauch von Pathos nicht zurück: "Er ist ein Segen! Wir sollten lernen, das auch so zu sehen."

Allerdings mahnt der Autor des neu erschienenen Essays "Der Untergang ist abgesagt" im Gespräch auf NDR Kultur dazu, das Geschenk weise zu nutzen: Eine um fast 20 Jahre verlängerte Lebenserwartung im Vergleich zur Generation der Großeltern mache es unumgänglich, den Vertrag zwischen Jüngeren und Älteren neu auszuhandeln. "Wir können nicht auf der einen Seite den Fachkräftemangel beklagen", führt Straubhaar aus, "und auf der anderen Seite topfitte 65-Jährige in einen Luxus-Ruhestand schicken. Wir können nicht eine immer längere Zeit der Rente genießen und eine immer kleinere Zahl junger Menschen dafür aufkommen lassen."

Im Gespräch mit Martin Tschechne schlägt Straubhaar vor, das Renten-Eintrittsalter behutsam zu erhöhen, doch er präsentiert zugleich die Formel, mit der das Geschenk eines längeren Lebens immer noch ein Geschenk bleibt. Ohnehin, so mahnt der Wissenschaftler, seien es viel weniger die Alten, deren Interessen im Angesicht eines demografischen Wandels verteidigt werden müssten: "Wenn immer mehr Menschen immer älter werden, wenn zugleich die Geburtenraten anhaltend niedrig bleiben und auch Migration nicht ausreicht, den Rückgang in der Bevölkerung zu stoppen - dann werden es die Jüngeren auch politisch immer schwerer haben. Wenn wir nicht gegenlenken, droht uns eine Diktatur der Alten!"



Quelle: NDR