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Wehrpflicht

FDP-Wehrexperte Müller gegen neue Wehrpflicht

Alexander Müller, Obmann der FDP im Verteidigungsausschuss, spricht sich in der Debatte über weitere Konsequenzen aus dem Krieg Russlands gegen die Ukraine klar gegen eine Rückkehr der Wehrpflicht aus.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Meinung.
Müller betonte: "Wir brauchen die Wehrpflichtigen gar nicht. Der Krieg im 22. Jahrhundert wird immer weniger auf dem offenen Schlachtfeld geführt. Heute fliegen Raketen gezielt ins Ziel, haben Cyber-Hacker oft größere Zerstörungskraft als konventionelle Panzer.
Müller betonte: "Wir brauchen die Wehrpflichtigen gar nicht. Der Krieg im 22. Jahrhundert wird immer weniger auf dem offenen Schlachtfeld geführt. Heute fliegen Raketen gezielt ins Ziel, haben Cyber-Hacker oft größere Zerstörungskraft als konventionelle Panzer.
Foto: Ardian Nrecaj / Public Domain (via DVIDS)

Alexander Müller, Obmann der FDP im Verteidigungsausschuss, spricht sich in der Debatte über weitere Konsequenzen aus dem Krieg Russlands gegen die Ukraine klar gegen eine Rückkehr der Wehrpflicht aus.

Der Wehrexperte sagte der "Heilbronner Stimme": "Ich will eine Armee von Profis, die sich freiwillig für diesen Job entschieden haben."

Müller betonte: "Wir brauchen die Wehrpflichtigen gar nicht. Der Krieg im 22. Jahrhundert wird immer weniger auf dem offenen Schlachtfeld geführt. Heute fliegen Raketen gezielt ins Ziel, haben Cyber-Hacker oft größere Zerstörungskraft als konventionelle Panzer. Wenn Deutschland per Cyber-Angriff attackiert wird, rekrutieren wir sehr schnell die nötigen Spezialisten, meiner Überzeugung nach arbeiten die überwiegend freiwillig mit an der Landesverteidigung. Egal ob in Uniform oder im Hoodie. Wir sehen es gerade im Fall der Ukraine, wie die Hacker dieser Welt Cyber-Attacken gegen das russische Militär führen, ohne darin organisiert zu sein."

Müller sagte weiter: "Es ist am Ende das Grundrecht auf Freiheit, auf persönliche Entfaltung, welches ganz stark gegen die Wehrpflicht spricht. Ich will eine Armee von Profis, die sich freiwillig für diesen Job entschieden haben, und ihn professionell und motiviert durchführen."

Es gebe auch nicht genügend Kasernen, um die Soldatinnen und Soldaten unterzubringen. Müller: "Wir können so viele Pflicht-Dienstleistende gar nicht beschäftigen. In jedem Jahrgang wären um die 800.000 junge Menschen unterzubringen, das ist völlig ausgeschlossen. Zuletzt ist die Wehrpflicht ja ausgesetzt worden, weil fast niemand mehr gezogen wurde, denn der Bedarf war gar nicht mehr da. Wir haben weder die Ausbilder, noch die Ausrüstung wie Uniformen, Waffen etc., noch die Unterkünfte, um auch nur im Ansatz eine große Zahl junger Leute in der Wehrpflicht auszubilden. Alleine die Vorbereitung würde Jahre dauern, und erfordert einen großen Betrag aus dem 100-Milliarden-Euro-Kuchen."

Müller: "Die Bundeswehr hat tatsächlich weniger ein Personal-Problem, sondern ein Ausrüstungs-Problem. Unsere Gerätschaften haben eine sehr niedrige Einsatzbereitschaft, das muss dringend geändert werden. Ein moderater Personal-Aufwuchs um etwa zehn Prozent ist ohnehin beabsichtigt, ist aber nicht entscheidend für unsere Schlagkräftigkeit."

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Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung