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Weihnachtsmärkte

Diese Warnung hilft nicht weiter

Deutschland erlebt mehr Gewaltkriminalität, das ist eine traurige Wahrheit. Berlin, Solingen, Mannheim: Die Liste blutiger Verbrechen mit islamistischem Hintergrund ist über die Jahre lang geworden.

Geschrieben von Jörg Quoos am . Veröffentlicht in Meinung.
Was heißt das für Eltern, die ihre Kinder am Wochenende ins Karussell setzen, Bratäpfel kaufen und den Weihnachtsmarkt gemütlich am Glühweinstand ausklingen lassen? Sollen sie jeden Dreitagebart mit verdächtigem Rucksack im Auge behalten? Oder dem Weihnachtsmann misstrauen, weil unterm roten Mantel der Taliban lauern könnte?
Was heißt das für Eltern, die ihre Kinder am Wochenende ins Karussell setzen, Bratäpfel kaufen und den Weihnachtsmarkt gemütlich am Glühweinstand ausklingen lassen? Sollen sie jeden Dreitagebart mit verdächtigem Rucksack im Auge behalten? Oder dem Weihnachtsmann misstrauen, weil unterm roten Mantel der Taliban lauern könnte?
Foto: Ron Porter

Deutschland erlebt mehr Gewaltkriminalität, das ist eine traurige Wahrheit. Berlin, Solingen, Mannheim: Die Liste blutiger Verbrechen mit islamistischem Hintergrund ist über die Jahre lang geworden.

Das Land lebt mit dieser neuen Form von Gewalt und muss auf den Staat vertrauen, dass er diese Gefahr bekämpft und größtmöglichen Schutz bietet.

Jetzt meldet sich die Bundesinnenministerin kurz vor dem ersten Advent zu Wort und mahnt öffentlich zu "großer Wachsamkeit" auf den Weihnachtsmärkten. Damit kann sie nicht ihre Polizisten gemeint haben, denn hier sichern die Landespolizeien. Es geht offenbar allgemein um Behörden und Mitmenschen. Zwar gebe es keine konkreten Hinweise, aber die Weihnachtsmärkte seien ein "ideologisch geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Personen", so Faeser. Was heißt das für Eltern, die ihre Kinder am Wochenende ins Karussell setzen, Bratäpfel kaufen und den Weihnachtsmarkt gemütlich am Glühweinstand ausklingen lassen? Sollen sie jeden Dreitagebart mit verdächtigem Rucksack im Auge behalten? Oder dem Weihnachtsmann misstrauen, weil unterm roten Mantel der Taliban lauern könnte?

Solche Warnungen ohne konkreten Verdacht oder Handlungsanweisungen sind nur geeignet, die Menschen zu verunsichern. Das hat schon Ex-Innenminister de Maizière geschafft, der ein Fußballstadion räumen ließ und auf Fragen dazu öffentlich schwurbelte, "ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern". Klar ist: Wir leben in Zeiten, in denen wir alle grundsätzlich wachsam sein müssen. Aber Angst darf nicht pauschal geschürt werden oder gar unseren Alltag bestimmen.

Quelle: BERLINER MORGENPOST