Zum Hauptinhalt springen

Marburger Bund fordert Runde Tische gegen Corona-Krise

Zur Bewältigung der Corona-Krise in den Krankenhäusern fordert die Ärztegewerkschaft Marburger Bund klinikübergreifende Maßnahmen, damit bei einer Ausweitung des Virus ausreichend freie Betten für Intensivpatienten zur Verfügung stehen. "Es muss rechtzeitig die Entscheidung getroffen werden, zusätzliche Kapazitäten durch die Absage von planbaren Eingriffen freizustellen", sagt die neue Vorsitzende Susanne Johna der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Freitagausgabe). "Das sollte man zumindest bei regionaler Häufung der Fälle jetzt auch schon tun."

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit.
Insbesondere im niedergelassenen Bereich haben manche Ärzte jetzt schon keine Schutzkleidung mehr vor Ort.
Insbesondere im niedergelassenen Bereich haben manche Ärzte jetzt schon keine Schutzkleidung mehr vor Ort.
Foto: Daan Stevens

Zur Bewältigung der Corona-Krise in den Krankenhäusern fordert die Ärztegewerkschaft Marburger Bund klinikübergreifende Maßnahmen, damit bei einer Ausweitung des Virus ausreichend freie Betten für Intensivpatienten zur Verfügung stehen. "Es muss rechtzeitig die Entscheidung getroffen werden, zusätzliche Kapazitäten durch die Absage von planbaren Eingriffen freizustellen", sagt die neue Vorsitzende Susanne Johna der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Freitagausgabe). "Das sollte man zumindest bei regionaler Häufung der Fälle jetzt auch schon tun."

Sie würde es daher für sinnvoll halten, dass die Gesundheitsämter die regionalen Träger an einen Runden Tisch einladen. "Wenn sich die Häuser regional darauf verständigen, diesen Schritt zu gehen, besteht nicht so sehr die Sorge, dass der Patient im anderen Krankenhaus operiert wird - dann sind sich alle einig." Gesteuert werden müsste dieser Prozess von den Ländern.

Johna rät zudem dazu, für die Zukunft aus der Corona-Krise zu lernen. Insbesondere im niedergelassenen Bereich hätten manche Kollegen jetzt schon keine Schutzkleidung mehr vor Ort. "Wir sollten uns fragen, wo wir noch zusätzlich prophylaktisch agieren können", sagte sie. So müsse später darüber diskutiert werden, ob für Schutzkleidung zentrale Lager oder zusätzliche Bevorratungskapazitäten in den Häusern sinnvoll seien. "Ich hoffe nur, dass das nach der Krise nicht in Vergessenheit gerät", sagte die Vorsitzende. Es sei gerade mal ein halbes Jahr her, dass nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung darüber diskutiert worden sei, ob auf die Hälfte der Krankenhäuser verzichtet werden kann. "Im Moment sind wir froh, dass wir in Deutschland nicht ganz so auf Kante genäht sind wie in anderen Ländern", betonte Johna.

Quelle: ots/Stuttgarter Zeitung