Deutschland kommt noch glimpflich davon
Die Corona-Krise hat schon 580.000 Jobs gekostet - und ein Ende des Arbeitsplatzabbaus ist noch nicht in Sicht. Doch eine Entwicklung wie etwa in den USA, wo sich mehr als 40 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet haben, wird es bei uns nicht geben. Und die, die ihren Job in der Krise verlieren, sind auch besser abgesichert als die Amerikaner. Die soziale Marktwirtschaft funktioniert - trotz aller Hiobsbotschaften über Massenentlassungen, die in den kommenden Monaten noch folgen könnten.
Die Corona-Krise hat schon 580.000 Jobs gekostet - und ein Ende des Arbeitsplatzabbaus ist noch nicht in Sicht. Doch eine Entwicklung wie etwa in den USA, wo sich mehr als 40 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet haben, wird es bei uns nicht geben. Und die, die ihren Job in der Krise verlieren, sind auch besser abgesichert als die Amerikaner. Die soziale Marktwirtschaft funktioniert - trotz aller Hiobsbotschaften über Massenentlassungen, die in den kommenden Monaten noch folgen könnten.
Dafür, dass die Arbeitslosenzahl nicht deutlich schneller steigt, sorgt vor allem die Kurzarbeit. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet mit sechs Millionen Menschen, die bereits Kurzarbeitergeld erhalten haben, das Münchner Ifo-Institut sogar mit sieben Millionen. Die maximale Bezugszeit des Kurzarbeitergeldes auf 24 Monate zu verdoppeln, wie die SPD in den Koalitionsverhandlungen gefordert hat, macht Sinn, weil die Krise anhält: Die Regierung muss verhindern, dass aus Kurzarbeitern Arbeitslose werden. Und die Folgen der Krise werden nicht in wenigen Monaten bewältigt sein.
Viele Unternehmen dürften die Krise für eine komplette Neuaufstellung und für eine beschleunigte Digitalisierung nutzen, in der herkömmliche Jobs schneller durch neuartige Jobs ersetzt werden. Aber der generelle Arbeitskräftemangel in der alternden Gesellschaft spricht dafür, dass sich die Lage insgesamt trotz mancher Negativeffekte der Digitalisierung bald wieder stabilisiert. Unternehmen zögern selbst in der tiefsten Krise der Nachkriegszeit, bewährte Mitarbeiter und vor allem Fachkräfte zu entlassen, weil sie sie brauchen, wenn sich die Auftragslage wieder bessert. Dass die Neuanmeldungen von offenen Stellen im Mai nicht mehr so stark zurückgegangen sind wie im April, ist ein erstes ermutigendes Signal, dass die Konjunkturwende möglicherweise früher eintritt als befürchtet.