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Die deutsche Wiedervereinigung war ein Glücksfall der Geschichte – doch wie gut haben wir die Chance genutzt? 30 Jahre nach dem Mauerfall macht sich Joachim Gauck auf die Suche nach der Einheit. Wie nah sind sich die Deutschen in Ost und West gekommen, welche Vorurteile und Missverständnisse trennen sie? Auf einer außergewöhnlichen Reise trifft Joachim Gauck prominente Zeitzeugen – dankbare und zuversichtliche, aber auch wütende und enttäuschte.
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Von dem bulgarischen Politikwissenschaftler Ivan Krastev stammt der Satz: "Michail Gorbatschow war naiv, Wladimir Putin ist es nicht." Der Kriegsherr im Kreml ist demnach ein besserer Stratege und Politiker, als es der Friedensnobelpreisträger und Erfinder der Perestroika je war. Zugleich jedoch ist der ausgewiesene Putin-Kenner Krastev davon überzeugt, dass Russland zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Art Weltmacht der Wut geworden ist, ein "zornerfüllter, revisionistischer Staat, der alles daran setzt, Europa zu zerstören".
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30 Jahre nach der Ausreise von DDR-Flüchtlingen mahnt FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg, Freiheit nicht als selbstverständlich zu erachten. Am 30. September 1989 hatte Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher vom Balkon der bundesdeutschen Botschaft Tausenden DDR-Bürgern den Weg in die Freiheit eröffnet. Dazu sagte Teuteberg der "Heilbronner Stimme" (Montag): "Die Erleichterung und die unbändige Freude über die Freiheit, die diese Worte auslösen, berühren mich immer wieder noch zutiefst. Dabei wünsche ich mir, dass wir heute das Glück der Freiheit nicht so selbstverständlich nehmen."
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Der frühere Kanzleramts- und Innenminister Rudolf Seiters (CDU) lehnt es ab, im 30. Jahr nach dem Mauerfall von einer "Entfremdung" zwischen Ost und West in Deutschland zu sprechen. "Davon habe ich auch bei meinen vielen Begegnungen als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes wenig gespürt", sagte Seiters im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Allerdings gebe es speziell in Ostdeutschland beim Thema Integration und Sicherheit Sorgen, manchmal auch Ängste, "die leider von Rechtsextremen bewusst geschürt werden".
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Der Jubel der Menschen in Ost und West. Die Freude über das Ende der Mauer. Und dann die Zuversicht, dass die lange Teilung nun bald überwunden werde. Solche Themen bestimmten in den letzten 29 Jahren die Erinnerung an den 9. November. Doch dieses Jahr trägt die Bewertung ganz andere Züge. Warum ist das so?