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Helden gesucht

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In der Weltfinanzkrise, vor allem im Jahr 2008, hat primär das beherzte Eingreifen der Notenbanken verhindert, dass die Krise in eine große Depression wie in den 1930er Jahren mündete. EZB-Präsidentin Christine Lagarde pries die Notenbanker anno 2014, damals noch als IWF-Chefin, durchaus zu Recht als "Helden der Krise". In der Coronakrise wünschen sich nun wieder viele die Zentralbanken als Helden. Aber so sehr die Einsicht auch schmerzt: Dieses Mal werden die Zentralbanker allein die (Wirtschafts- und Finanz-)Welt nicht retten können. Das liegt nicht nur an den inzwischen arg limitierten Mitteln der Geldpolitik - sondern vor allem an der Art dieser Krise.

Helmholtz-Chefepidemiologe fordert Strategiewechsel im Kampf gegen Coronavirus

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Helmholtz-Chefepidemiologe Gérard Krause hat angesichts der hochschnellenden Fallzahlen einen Strategiewechsel im Kampf gegen die Corona-Pandemie gefordert. Es werde nicht mehr rechtzeitig gelingen, ausreichend Intensivkapazitäten zu schaffen. "Wir müssen uns umso dringlicher darauf konzentrieren, die Zahl der schweren Erkrankungen so gering wie möglich zu halten", sagte der Leiter der Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Wenn Ressourcen gebunden werden, um alles auf Eindämmung zu setzen, und die dann fehlen, um die Behandlung der Alten und Vorerkrankten zu optimieren, wäre das kontraproduktiv. Das darf nicht passieren."

IG-Metall-Chef lobt Bundesregierung und kritisiert "Profilierungs-Neurosen" der Landespolitiker

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IG-Metall-Chef Jörg Hofmann gibt der Politik für ihr Krisenmanagement geteilte Noten: "Die Bundesregierung macht einen guten Job. Was in manchen Bundesländern für Profilierungs-Neurosen ausgelebt werden, kann ich nicht nachvollziehen", sagte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe). Das bringe "weder Sicherheit noch Verlässlichkeit. Ich glaube auch nicht, dass die Menschen das langfristig goutieren werden".

Im Epizentrum - Corona-Lage in den USA

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Die Aussicht auf ein gut 2 Bill. Dollar schweres Hilfspaket der US-Regierung hat an den Aktienmärkten inmitten der Corona-Pandemie zumindest vorübergehend für Erleichterung gesorgt. Die beispiellosen Maßnahmen, die zum Redaktionsschluss knapp vor der Ziellinie im US-Kongress standen, belaufen sich auf ein Zehntel der Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft. Das reichte zusammen mit den am Montag ausgeweiteten Unterstützungsversprechen der US-Notenbank aus, die maßgeblichen Indizes nach oben zu treiben.

Im Griff des Virus

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British Airways, Lufthansa und andere setzen ihre Flüge von und nach China aus, einige asiatische Fluglinien streichen die Versorgung an Bord zusammen, um Kontakte zwischen Crew und Passagieren zu reduzieren, und Lufthansa meldet einen ersten Verdachtsfall an Bord einer Maschine. Auch die Airlinebranche ist inzwischen fest in der Hand des Coronavirus und der alles beherrschenden Angst vor einer Ansteckung.

Im Panikmodus, eine Marktanalyse

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Erst die gute Nachricht: Die Bank of America (BoA) ist sicher, dass die Märkte aufhören, in Panik zu geraten, wenn sich unter den politischen Entscheidungsträgern das Entsetzen breitmacht. Und mit dem März breche der Monat der politischen Panik an. Die Fed werde die Zinsen senken, und China sowie Europa würden fiskalische Maßnahmen ergreifen, um die Folgen des Virus abzufangen.

In die Vollen

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Just in dem Moment, in dem sich auch der letzte Beobachter darauf eingestimmt hatte, dass die Deutsche Bank ihre Verlustserie fortsetzen würde, fährt das Institut wieder einen Gewinn ein - mitten im Konzernumbau und am Beginn der vermutlich größten Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte scheint der Ertragsschwund überwunden zu sein. Erwartungsgemäß deutet Vorstandschef Christian Sewing die positive Entwicklung als Beleg für die Fortschritte des unter seiner Ägide eingeleiteten Umbaus.

Inakzeptable Einschränkung der Demokratie in Ungarn

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Das neue Notstandsgesetz in Ungarn stößt in Deutschland auf massive Kritik. "Der Beschluss des ungarischen Parlaments ist eine weitere inakzeptable Einschränkung der Demokratie und der bürgerlichen Freiheiten in Ungarn, die mit EU-Standards nicht vereinbar ist", sagte der CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul dem "Tagesspiegel" (Dienstags-Ausgabe). "Die EU-Kommission muss Ungarn klipp und klar deutlich machen, dass jetzt eine Grenze überschritten wurde." Das Parlament in Ungarn hatte am Montag ein Gesetz gebilligt, das es dem Regierungschef Viktor Orban erlaubt, auf unbegrenzte Zeit per Dekret zu regieren.

Industrie bleibt im Abwärtsstrudel

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Während die Wirtschaft nach den Corona-Lockerungen langsam wieder hochfährt, verharrt die Industrie im Krisenmodus. Die Aufträge bleiben aus, die Lieferketten sind unterbrochen, jedes siebte Unternehmen erwartet aktuell Geldengpässe. Das geht aus einer bundesweiten Betriebsumfrage der IG Metall in ihren Branchen hervor, aus der die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Samstagsausgabe) zitiert.

Intensivpatient Lufthansa

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Luftfahrt und Reisebranche sind derart von den Auswirkungen des Coronavirus getroffen, dass viele Unternehmen fürchten müssen, dass ihnen die Luft ausgeht, bevor das Virus weit genug eingedämmt ist, um eine Normalisierung des Geschäftsbetriebs zuzulassen. Hierzulande wird daher für Lufthansa und auch für Tui schon mal der Zugang zur Intensivstation vorbereitet und nach passenden Beatmungsmethoden gesucht, die im Ernstfall lebensrettend sein können. Während die Tui zunächst relativ schnell eine Kreditzusage der KfW eingeholt hat, wird bei der Lufthansa auch eine Staatsbeteiligung durchgespielt.

Johnson versagt in der Corona-Krise

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Corona-Krise? Nicht in Großbritannien. Das dachten zumindest viele Briten, obwohl die Situation in den Krankenhäusern des Königreichs schon schlimme Ausmaße angenommen hat. Als ob das Virus ein Witz wäre: Unverantwortliche Insulaner ignorierten die Anweisung der Regierung, auf soziale Distanz zu gehen, fielen über Supermärkte her, leerten die Regale und vergnügten sich hinterher en masse in den öffentlichen Parks. Der Grund: Ein unsicher agierender Premierminister Boris Johnson zögerte durchgreifende Maßnahmen hinaus.

Kampf gegen das Coronavirus

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Geschlossene Kindergärten und Schulen, Absage einer großen Kölner Messe, intensive Suche nach Kontaktpersonen von Kranken mit erheblichen Auswirkungen auch in der Kölner Universitätsklinik: Die Corona-Epidemie ist in NRW angekommen.

Kein Zwang zum Verzicht!

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Müssen Banken auf die Zinsen verzichten oder bekommen sie diese nur später? Das ist die große Frage bei der Stundung der Ansprüche von Darlehensgebern gegen Verbraucher, die im Gesetz zur Abmilderung der Coronavirus-Pandemie vorgesehen ist.

Keine Geheimniskrämerei

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Die Europäische Zentralbank (EZB) rühmt sich gerne ihrer Transparenz. Und tatsächlich hat sich in Sachen Offenheit und Kommunikation auch bei den Euro-Hütern vieles zum Besseren gewandelt. Umso bedauerlicher ist es, dass es die EZB bei ihrem neuen 750-Mrd.-Euro-Anleihekaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) gegen die Folgen der Coronakrise bislang an Transparenz vermissen lässt. Das schürt nur das Misstrauen und gehört schleunigst geändert.

Kinder vor Corona-Panik schützen

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Deutschlands Kinderärzte und Kinderpsychotherapeuten haben an Eltern appelliert, ihre Kinder vor Corona-Angst zu schützen. "Die Masken-Menschen in Bussen, Bahnen oder im Fernsehen sind komisch, können Kinder irritieren", sagte Beate Leinberger, Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten (BKJ), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Derzeit würden Kinder - auch diejenigen, die in Quarantäne geschickt werden - zwar "eher entspannt" reagieren, sagte die BKJ-Vorsitzende. "Eine Belastung wird es für Kinder, wenn die Eltern Angst zeigen. Wenn Eltern unruhig werden, überträgt sich das natürlich auf die Kinder", mahnte Leinberger.

Kindermedizinische Dachorganisation legt Konzept für "kontrollierte" Kitaöffnungen vor

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Vor der Familienministerkonferenz an diesem Mittwoch hat sich die kindermedizinische Dachorganisation DAKJ in die Debatte über Kitas in der Corona-Krise eingeschaltet. "Wir plädieren eindrücklich für eine kontrollierte Öffnung von Betreuungseinrichtungen im Vorschulalter", heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) exklusiv vorliegt.

Kipping fordert Gratis-Masken für alle

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Linken-Chefin Katja Kipping hat sich für eine bundesweite Maskenpflicht auch in Schulen ausgesprochen und eine kostenlose Bereitstellung gefordert. Eine Maskenpflicht sei "grundsätzlich ein sinnvoller Vorschlag. Der aktuelle Flickenteppich an unterschiedlichen Regelungen sollte so bald wie möglich durch eine allgemeine Regelung harmonisiert werden", sagte Kipping der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Kirchen in Niedersachsen machen Ostergottesdienste von Corona-Entwicklung abhängig

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Ob die Ostergottesdienste in Niedersachsen stattfinden, steht noch nicht fest. Ein Sprecher des Bistums Osnabrück erklärte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wie und ob alle Gottesdienste in der Karwoche und an Ostern wie gewohnt gefeiert werden können, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einschätzen." Man werde die weitere Entwicklung abwarten und die Frage spätestens Anfang April erörtern. Die Protestanten sind noch zuversichtlicher: "Aktuell sagen wir, dass bei Beachtung der Hygienevorschriften Gottesdienste stattfinden können", so ein Sprecher der Landeskirche. Er schränkte aber ein, es könne im Moment niemand sagen, wie sich die Situation in den nächsten Wochen entwickeln werde. Man beobachte die Entwicklung auch mit Blick auf die Konfirmationen.

Kommentar zur Lockerung der Corona-Regeln

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Die Kontaktsperre bleibt, eine Lockerung der strengen Verhaltensregeln wird es bis Anfang Mai nur in kleinen Schritten geben. Nach langer Debatte geben Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder eindeutig der Eindämmung des Corona-Virus den Vorzug. Große Teile der Wirtschaft müssen sich hingegen weiter gedulden. Es gehe darum, den "zerbrechlichen Zwischenerfolg nicht zu gefährden, denn die Richtung ist gut, aber wir haben nicht viel Spielraum", sagt die Bundeskanzlerin. Heißt im Klartext: mehr Söder und weniger Laschet. Gut so!

Kommentar zur Maskenpflicht

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Wird die Maske zum Feigenblatt? Okay, das Sprachbild ist schief, aber es ist treffend. Wenn von Montag an in Bus und Bahn sowie beim Einkaufen Mund und Nase bedeckt werden müssen, dann wird das vielen Menschen ein trügerisches Sicherheitsgefühl vermitteln. Wir tragen doch Maske - was soll denn jetzt noch passieren?