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Widerstand in der DDR: Stasi-Unterlagen-Beauftragter plädiert für differenzierten Blick

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Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, plädiert dafür, auch 30 Jahre nach dem Mauerfall einen differenzierten Blick auf die Menschen in der früheren DDR zu bewahren. "Pauschalvorwürfe helfen uns nicht weiter", sagte Jahn im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Auch in seiner eigenen Familie habe es Diskussionen darum gegeben, wie viel Widerstand gegen die DDR-Diktatur möglich sei. "Das war immer ein Konflikt - zwischen den Generationen, aber auch ein politischer Konflikt um die Frage: Was bringt es, Widerstand zu leisten?", sagte Jahn. Genau an diesem Punkt habe "die Sippenverfolgung in der DDR angesetzt", erinnerte er. "Die Staatssicherheit hat skrupellos agiert, indem sie die gesamte Familie haftbar gemacht hat für den Einzelnen. Das war Methode", beschrieb der heute 66-Jährige, der seit 2011 der Stasi-Unterlagenbehörde vorsteht.