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Armutsrisiko in Deutschland hoch wie nie

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  • Subtitle: Analyse

Einer aktuellen Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zufolge lag das Armutsrisiko in Deutschland 2019, also im Jahr vor der Pandemie, trotz insgesamt guter Lage am Arbeitsmarkt hoch wie nie. Für den DGB ist diese Entwicklung ein Alarmsignal. "Im reichen Deutschland nimmt das Armutsrisiko vieler Menschen zu, obwohl Wirtschaft und Arbeitsmarkt, zumindest bis vor Corona, gebrummt haben. Das ist ein deutliches Zeichen, dass andere politische Leitplanken gebraucht werden", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Das Recht auf Überleben

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Es ist 30 Jahre her, dass am 20. November 1989 die Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention verabschiedeten. Die Vertragsstaaten, heißt es dort, "gewährleisten in größtmöglichem Umfang das Überleben und die Entwicklung des Kindes". Das klingt wie Hohn angesichts der Ergebnisse einer unlängst vom UN-Kinderhilfswerk Unicef veröffentlichten Studie: 200 Millionen Babys und Kinder im Kindergartenalter weltweit sind durch schlechte oder unzureichende Ernährung gefährdet.

Der Aufschwung kommt an

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Neue Zahlen zeigen: Deutschland landet im „Social Justice Index“ der Bertelsmann Stiftung im vorderen Mittelfeld und hat sich in den letzten zehn Jahren klar verbessert, während sich der OECD-Durchschnitt kaum veränderte. Die Zahl der armutsgefährdeten Menschen hierzulande bleibt aber trotz gesunkener Arbeitslosigkeit nahezu unverändert hoch. Dafür gibt es Gründe.

Kampf gegen Armut: Regierung setzt OECD-Vorschläge kaum um

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Obwohl der Aufstieg aus Armut in Deutschland besonders schwer ist, setzt die Große Koalition die Verbesserungsvorschläge der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kaum um. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegt.

Mitte der Gesellschaft rutscht in Armut ab

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Kurz vor der Vorstellung des Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung hat der Sozialverband Deutschland vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich gewarnt. "In den letzten fünf Jahren, die der Bericht in den Blick nimmt, ist die Gruppe der Armen gewachsen und gleichzeitig der Anteil der Reichen. Die Mitte ist geschrumpft. Die Pandemie hat bewirkt, dass Teile der Mitte der Gesellschaft gefährdet sind, in Armut abzurutschen", sagte Verbandspräsident Adolf Bauer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Viele Selbstständige seien nicht mehr in der Lage, ihren Lebensstandard zu halten. "Für immer mehr Menschen wird die Lage prekär, während ein anderer Teil noch reicher geworden ist", so Bauer.

Skandalisierung des Themas Armut: Empörungsrhetorik vermittelt ein falsches Bild

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Caritas-Präsident Peter Neher kritisiert die Skandalisierung des Themas Armut und fordert stattdessen einen differenzierten Umgang damit. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Neher: "Ich ärgere mich über jede Empörungsrhetorik, denn sie vermittelt ein falsches Bild und verstellt den Blick auf das, was wirklich nötig ist." Mit Blick auf die häufig zitierte Schere zwischen Arm und Reich, die hierzulande immer weiter auseinandergehe, müsse man genau hinsehen, betonte Neher. "Wir müssen unterscheiden zwischen der Einkommens- und der Vermögensverteilung. In der Einkommensverteilung stagniert der Unterschied seit Jahren, aber auf hohem Niveau. Es stimmt nicht, dass hier die Schere immer weiter auseinandergeht", sagte der Caritas-Präsident. Die sei "ein Punkt, der gerne skandalisiert wird, aber dennoch falsch ist", fügte er hinzu.